Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 02.01.2008

Schluss mit "Scherbenmeer" an Weiberfastnacht

Glas verboten!


Das Bild zeigt den Markt mit einem
Siegburg. Glasverbot an Weiberfastnacht: Die karnevalistische Veranstaltung auf dem Siegburger Markt, zu der in jedem Jahr etliche tausende Jugendliche auch aus umliegenden Städten und Gemeinden strömen, begleitet bislang jeweils ein riesiges "Scherbenmeer". Bereits nach kurzer Zeit ist der Marktplatz von Splittern und zerborstenen Flaschen übersät,da Besucher trotz bereitgestellter Container ihre Pullen einfach auf den Boden schmeißen. Zum einen stellt dies ein großes Müllproblem dar, verschlingt die anschließende Säuberung erhebliche Kosten. Noch schlimmer aber: Die unsachgemäße "Entsorgung" führt zu erheblichen Gefahren, immer wieder kommt es zu bösen Schnittverletzungen. Infolge erheblichen Alkoholgenusses steigert sich bei einigen die Gewaltbereitschaft, sie verwenden Gläser und Flaschen bedenkenlos als gefährliche Wurfgeschosse.

Dem soll jetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Der Stadtrat stimmte einem allgemeinen Glasverbot zu, welches an Weiberfastnacht, dem 31. Januar, von 7 bis 19 Uhr das Mitführen und Benutzen von Glasgetränkebehältnissen in der City untersagt. Ausgenommen sind nur Waren, die Kunden in anliegenden Geschäften "offensichtlich und ausschließlich" gekauft haben, um sie unmittelbar für den häuslichen Gebrauch mitzunehmen. Die Verbotszone wird in einem weiten Radius um den Markt gezogen, gilt etwa vom ICE-Bahnhof bis zur Ecke Kaiserstraße/Johannesstraße. Betroffen sind im einzelnen: Europaplatz, Neue Poststraße, Bahnhofstraße zwischen Markt und Neuer Poststraße, Elisabethstraße, Friedensplatz, Nogenter Platz, Klausengasse, Markt, Burggasse, Mühlenstraße von Markt bis Zeughausstraße, Am Herrengarten, Griesgasse, An der Stadtmauer, Tierbungertstraße, S-Carré, Annostraße, Kirchplatz, Selcukgasse, Orestiadastraße, Holzgasse, Scheerengasse, Kaiserstraße von Holzgasse bis Johannesstraße, Ankergasse, Am Brauhof, Cecilienstraße zwischen Kaiserstraße und Theodor-Heuss-Straße, Guardastraße, Bergstraße bis Spielplatz, Sebastiansgasse, Marktpassage und Allianz-Parkplatz. Damit der Markt wirklich so weit wie möglich scherbenfrei bleibt, werden Sicherheitskräfte die Hauptzugangswege weiträumig kontrollieren und bereits im Vorfeld Glasbehältnisse einkassieren.

Der große Andrang zahlreicher Jugendlicher an Weiberfastnacht auf dem Siegburger Markt stellt die Stadt alljährlich vor große Herausforderungen. Hässliche Seite des Treibens in früheren Jahren: Viele alkoholisierte Schüler und Heranwachsende, Sanitäter und Ärzte haben alle Hände voll zu tun. Jede mögliche Vorsorge, Auswüchsen zu begegnen, ist auch dieses Jahr getroffen: Das städtische Ordnungsamt ist mit allen verfügbaren Kräften vor Ort vertreten, die Stadt engagierte zahlreiche Mitglieder eines privaten Sicherheits- und Wachdienstes und die Polizei schickt neben eigenen Beamten Kräfte von Bereitschaftseinheiten. Alle Siegburger Geschäfte und Gaststätten sind durch das Ordnungsamt dringend ermahnt, keinen Alkohol an Jugendliche zu verkaufen. An den Buden auf dem Markt herrscht striktes Alkoholverbot. Mineralwasser wird als kostengünstigstes Getränk verkauft. Wer auf dem Siegburger Marktplatz harte Techno-Rhythmen erwartet, ist ohnehin fehl am Platze. DJ Jens wird wie im Vorjahr wieder flotte Stimmungs- und Tanzmusik präsentieren, es soll echte und fröhliche Fasteloovends-Stimmung herrschen. Das städtische Amt für Kinder, Jugend und Familie begleitet die Open-Air-Party. Die für den Jugendschutz zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden auf die feiernden jungen Menschen zugehen, das Gespräch suchen und die Jugendlichen zu einem vernünftigen Umgang mit dem Thema Alkohol anregen. Da viele Jugendliche oftmals nur Alkohol "im Gepäck" haben, Frühstück und Mittagsessen an diesem Tag zu kurz kommen, werden kostenlos 2 000 Brötchen und Mineralwässer verteilt. Die Siegburger Karnevalsvereine sorgen mit ihren Tanzcorps für fröhliche, entspannt-kölsche Atmosphäre. Auch die Cheerleader des 1. FC Köln haben einen Auftritt.

"Hallo Ü-Wagen" auf dem Markt

Thema Jugendstrafvollzug


Das Bild zeigt ein Interview mit dem WDR am Ü-Wagen
Siegburg. Die Radio-Sendung "Hallo Ü-Wagen" macht erneut Station in Siegburg. Live vom Marktplatz sendet WDR 5 (88,8 MHz) am Samstag, 5. Januar, von 11.05 bis 13 Uhr. "Auf Bewährung? Jugendstrafvollzug in NRW" ist Thema der beliebten Radiosendung. Ein Jahr ist es her, dass der grausame "Foltermord" an einem Mitgefangenen in der Jugendstrafanstalt Siegburg die Öffentlichkeit erschütterte. Sofortmaßnahmen wurden kurzfristig angekündigt. Dem erschreckenden Bild von Gewalt unter den Gefangenen, der Überbelegung und dem Personalmangel sollte schnellstens entgegengewirkt werden. Was hat sich seitdem praktisch verändert? Gibt es erkennbare Verbesserungen? Wie müssen pädagogische Konzepte, Ausbildungsangebote und Resozialisierungsmaßnahmen aussehen, um die Jugendlichen auf ihre Zeit nach der Haft angemessen vorzubereiten? Wie groß ist die Herausforderung, der sich der Strafvollzug hier stellen muss? Moderatorin Julitta Münch fragt nach. Gäste in der Sendung: Jan Söffing, Staatssekretär im Justizministerium NRW, Professor Michael Walter, Kriminologe, Klaus Jünschke, Experte für Jugendstrafvollzug, Beate Nolte-Gehlen, Psychologin, Kriminologin und Leiterin der Sozialtherapie in der JVA Siegburg.

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