Gewinnspiele "Spaß.Gesellschafts.Abende"

Piet Klocke moderiert

Siegburg. Fünfmal zwei Freikarten für die Eröffnungsveranstaltung der Spaß.Gesellschafts.Abende gab es im Newsletter am Samstag zu gewinnen. Die richtige Antwort war: "Es moderiert Piet Klocke".

Gewonnen haben:
Frank Heimerzheim, Sankt Augustin; Markus Bonk, Siegburg; Nicole Follmann, Siegburg; Jana Weiler; Birgit Schmitt

Allen Gewinnerinnen und Gewinnern herzlichen Glückwunsch!
Die Karten werden postalisch übersandt.

Willi Stross - Ein Leben mit Musik

100jähriger Geburtstag

Siegburg. Heute wäre einer der bedeutendsten Künstler Siegburgs 100 Jahre alt geworden. Die Rede ist von dem Geiger Willi Stross, der am 5.11.1907 geboren wurde. Schon als Kind drängte es ihn zur Musik mit Klavier- und Geigenunterricht. Im Vorschulalter von 10 Jahren erhielt er eine Freistelle am Konservatorium in Köln, wo er der Meisterklasse von Prof. Bram Eldering angehörte. 1926 erhielt er eine Staatsfreistelle an der neuen Musikhochschule. Bereits als siebenjähriger Geiger trat er 1914 im Garnisonslazarett auf dem Michaelsberg auf.

Mit 17 Jahren musizierte er bei einem Konzert des damaligen MGV Germania und erhielt hervorragende Kritiken. Wie Recht der Kritiker hatte, zeigte sich dann 1928, als er als 20-Jähriger in Berlin gegen 26 Mitbewerber den "Mendelssohn-Bartholdy-Preis" gewann, der als ältester Klassik-Musikpreis Deutschlands auch heute noch verliehen wird. Bei seiner Rückkehr wurde er von den begeisterten Siegburgern in einem Festzug am Bahnhof abgeholt und zu seinem Elternhaus geleitet. Danach fand ein spontaner Festakt im Hotel zum Stern statt.
1930 bestand er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln die Reifeprüfung mit Auszeichnung. Als 1932 die berühmte Pianistin Elly Ney ihr unvergängliches "Elly Ney-Klaviertrio" gründete, war Stross als Primarius neben Ludwig Hoelscher (Cello) dabei.
In ihrer Biographie erwähnt sie einen Auftritt mit Stross im Jahre 1933 in London vor vielen bekannten Persönlichkeiten. 1934 wurde Stross mit 27 Jahren als Professor einer Meisterklasse an die Akademie der Tonkunst in München berufen und war damit Deutschlands jüngster Akademieprofessor. Hier gründete er mit Professor Haertl, Professor Metzmacher und Christian Stier das "Stross-Quartett", mit dem er sich weltweite Anerkennung verschaffte. Mit diesem Quartett führte Stross zahlreiche Konzertreisen ins europäische Ausland durch, aber auch durch den vorderen Orient nach Afrika und eine 60.000 km Tournee durch Asien.

1951 kehrte er an die Hochschule in Köln zurück, seine Heimatstadt Siegburg nie vergessend. Im Dezember 1951 gastierte er als Solist mit der Rheinischen Philharmonie des Südwestfunks unter Leitung von Otto Gerdes, und am 29. September 1953, 25 Jahre nach seinem Preisgewinn, trat er mit seinem Kammerorchester auf. Beide Konzerte fanden im großen Saal des Hotels "Zum Stern" statt.
Auch als Siegburg das 900jährige Jubiläum feierte, musizierte Willi Stross am 4. Dezember 1964 in der neuerbauten Stadthalle, begleitet von der Rheinischen Philharmonie Koblenz unter der Leitung von Prof. Klaro M. Mizerit.

1955 feierte er als erster Musikbotschafter Deutschlands nach dem Krieg triumphale Erfolge in Moskau und Leningrad.
Aber nicht nur als Virtuose, sondern auch als Musikerzieher machte sich der große Künstler einen Namen. In seinem Haus in Rottach-Egern, wo er seit 1957 mit seiner Frau Ruth und seinen drei Kindern wohnte, führte er "Musikalische Ferienzeiten" durch. Berufs- und Amateurmusiker aus der ganzen Welt musizierten unter seiner Leitung. Am 18.01.1966 starb Stross mit 58 Jahren allzu früh auf dem Höhepunkt seines Schaffens, ein Künstler, über den die "Berliner Zeitung" 1936 schrieb: "Stross hat das Ziel jedes großen Virtuosentums bereits erreicht", und die Kölner Presse drückte seine Genialität im Jahre 1954 folgendermaßen aus: "Wir haben keine Bedenken, ihn mit den großen deutschen Geigern in einem Atem zu nennen".
Im Jahre 1998 benannte der Rat der Stadt Siegburg die "östliche von der neuen Straßenführung "Am Abtshof" abgehenden Erschließungsstraße" in Kaldauen nach Willi-Stross-Weg".