Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 12.09.2007

Siegburg unter den Städten "Pionier und Vorbild"

Öko-Strom fließt!


Auf Öko-Kurs: Franz Huhn und Dr. Bernd Ganser (links)
Siegburg. Die Stromlieferverträge für die Stadt Siegburg und angeschlossene Abnehmer werden auf zertifizierten Öko-Strom umgestellt. Der städtische Haupt- und Finanzausschuss stimmte gestern abend einem entsprechenden Antrag der CDU-Fraktion einstimmig zu. Es handelt sich um die Energieversorgung des Rathauses sowie 27 weiterer "Entnahmestellen", zu denen die städtischen Schulen, das Freizeitbad Oktopus, die Rettungs- und Feuerwache am Neuenhof, Museum und Stadtbibliothek, die Parkzentren Rhein-Sieg-Halle, Holzgasse und Kaiserstraße, das Altenheim "Am Hohen Ufer", das VHS-Studienhaus und die Rhein-Sieg-Halle zählen. Ferner sind städtische Wohnobjekte, Begegnungsstätten oder Obdachlosenunterkünfte betroffen. Bei den Energielieferanten handelt es sich um die Rhenag sowie die Dessauer Versorgungs- und Vertragsgesellschaft.

"Mit der Umstellung auf Öko-Strom leisten wir im Sinne unserer Siegburg-Agenda einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz", betonte Bürgermeister Franz Huhn heute Mittag bei einer vor wenigen Minuten zu Ende gegangenen Pressekonferenz im Siegburger Rathaus. Mit dabei: Dr. Bernd Ganser, Geschäftsleiter der Rhenag-Siegburg, sowie Daniel Schreiter, Energiemanager der Siegburger Stadtverwaltung. Die Förderung der Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen sei ein weiterer und wichtiger Baustein, mit welchem das städtische Energie-Managment in Siegburg neben den wirtschaftlichen Aspekten auch den ökologischen Verantwortungen und Herausforderungen gerecht werde, betonte Huhn und verwies etwa auf die bereits vor Jahren installierten Fotovoltaikanlagen auf den Dächern städtischer Gebäude sowie die Selbstverpflichtung durch die "Siegburg-Agenda" ("Halt die Welt im Gleichgewicht") und ihren kontinuierlichen Projekten. Mit der Umstellung auf Öko-Strom übernehme die Stadt Siegburg eine "Vorreiter-Rollle" in der weiten Region. Huhn: "Und das zum Auftakt der aktuellen Agenda-Woche und unserer großen Umweltmesse am Wochenende in der Rhein-Sieg-Halle."

Rund 1 000 Haushalts- und Gewerbekunden in Siegburg bezögen den unter der Marke "rhenatur" vertriebenen Öko-Strom von der Rhenag, erklärte Dr. Ganser. Tendenz stark steigend. Unter den städtischen Energiekunden sei Siegburg "Pionier" und damit ein "Vorbild". Konventioneller Rhenag-Strom liege bei der Belastung mit Kohlenstoffdioxid 20 Prozent unter dem bundesdeutschen Durchschnitt, mit Ökostrom würden die treibhausrelevanten Gase "noch einmal deutlich reduziert".

Die Kreisstadt Siegburg weist gemeinsam mit ihren Gesellschaften einen jährlichen Strombedarf von rund 5 Millionen Kilowattstunden auf. Im Rahmen einer europaweiten Stromausschreibung im Frühjahr wurden Energieverträge im Umfang von rund 790.000 Euro abgeschlossen. Dabei konnte die Stadt Einsparungen von rund 28.000 Euro pro Jahr realisieren. Parallel liefen städtische Untersuchungen und Sondierungen, inwieweit der konventionelle "Strom-Mix" auf zertifizierten Ökostrom umgestellt werden könnte. Jetzt gelang der Durchbruch.

Die Ökostrom-Lieferungen basieren im wesentlichen auf dem europaweiten "RECS-System" ("Renewable Energy Certificates System"), durch welches nachgewiesen wird, dass der in das Netz eingespeiste Strom aus erneuerbaren Energien wie Wasserkraft, Solarenergie und Bio-Brennstoffen gewonnen wurde. So enthalten die RECS-Zertifikate folgende Informationen:
- Individuelle Nummer, zugeteilt für das Kalenderjahr, in dem das RECS Zertifikat ausgestellt wurde
- Quelle der Stromproduktion unter Angabe der Produktionsform
- Angabe des Landes und der Domäne in dem der Strom produziert wurde
- Kennzeichnung, ob die Stromproduktion öffentlich gefördert wird oder wurde
- Vierstelliger Hinweis auf den Issuing Body oder dessen Agenten, der für die Ausgabe des RECS Zertifikats zuständig ist
- Monat und Jahr der Ausgabe des RECS Zertifikats

Die Umstellung der bis 30. Juni 2008 laufenden Energieverträge auf "Öko"-Strom verursacht Mehrkosten in Höhe von 5.700 Euro. Huhn: "Das ist sinnvoll in die Zukunft investiertes Geld und ein deutliches Zeichen, das Ökologie und Ökonomie nicht im Gegensatz zueinander stehen."

Weiter mit konventionellem Strom versorgt wird die Straßenbeleuchtung in Siegburg. Die aktuellen Verträge mit der Rhenag laufen noch mehrere Jahre. Huhn kündigte an, bei allen zukünftigen Energie-Ausschreibungen werde die Stadt "besonderes und deutliches Augenmerk" auf erneuerbare Energien legen. So bestünden bereits Kontakte mit den führenden Ökostromanbietern auf dem deutschen Markt. Huhn: "Das werden wir engagiert intensivieren!"

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