Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 19.06.2007

Gestern Abend Großer Zapfenstreich

"Ein Teil von Siegburg"


Das Foto zeigt den Marktplatz von oben bei Dunkelheit beim Zapfenstreich, im Hintergrund zu sehen: Servatiuskirche und die Abtei
Siegburg. Beeindruckende Bilder gestern Abend auf dem Siegburger Marktplatz: Als Zeichen der Verbundenheit mit ihrer Garnisons-, Heimat- und Patenstadt Siegburg spielte das Musikkorps der Bundeswehr den Großen Zapfenstreich. Das höchste Zeremoniell der Bundeswehr vor der prächtigen Kulisse von erleuchteter Abtei, Servatiuskirche und abgedunkeltem Marktplatz fand anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Musikkorps, mit dem Wachbataillon seit 1959 in der Kreisstadt beheimatet, statt. Seit Juli 1987 besteht eine enge Patenschaft zwischen Siegburg und seiner Garnison. "Wir sind ein Teil von Siegburg", betonte denn auch Oberstleutnant Walter Ratzek als Chef des Musikkorps beim feierlichen Empfang im Stadtmuseum. Die 250 Soldaten des Wachbataillons und 65 Militärmusiker hatten das große Schauspiel bereits am Nachmittag minutiös geübt. Wegen des starken Gewitterregens wurde der Beginn des Zapfenstreichs um eine Viertelstunde auf 22.45 Uhr verschoben. Dann blieb es glücklicherweise trocken.Gemeinsam nahmen Ratzek, Bataillonskommandeur Frank Schuster und Bürgermeister Franz Huhn das Zeremoniell ab. Viele der Bürgerinnen und Bürger, die, im Schein der Fackeln um den Markt gesäumt aufmerksam den Zapfenstreich verfolgten, sangen die abschließende Nationalhymne mit, spendeten den Soldaten beim Abzug reichlich Beifall. Auf Wunsch von Bürgermeister Franz Huhn erklang auch das Kirchenlied "Ein Haus voll Glorie schauet", das im vorletzten Jahrhundert der Siegburger Joseph Mohr im Angesicht der Abtei komponiert hatte.

Projekt zur kreativen Zeitgestaltung

Urlaub fürs Spielzeug


Das Foto zeigt sechs kleine Kinder, eins schläft, im Hintergrund hängen bunte selbstgemalte Bilder
Siegburg. Das Spielzeug möchte Urlaub machen: Mit einem Theaterstück wurden die Pänz der städtischen Kindertageseinrichtung 'Die Deichmäuse' auf die "spielzeugfreie" Zeit eingestimmt. Gemeinsam packten die Kinder mit den Erzieherinnen die Koffer, wünschten dem Spielzeug tolle Ferien und brachten es in den zur Urlaubsinsel umgewandelten Abstellraum. Nach drei Tagen war die Kita bis auf die Möbel leer. Dann begann eine aufregende Zeit für Kinder und die erfolgreiche Suche nach vielen neuen Spielideen.
Die 'spielzeugfreie Zeit' ist ein Programm zur Suchtprävention, das die städtische Kita in diesem Jahr zum ersten Mal durchführt. Durch die Herausnahme des Spielzeugs wird Zeit und Raum für Phantasie und Kreativität geschaffen. Die Freude am eigenen Tun fördert das Selbstbewusstsein und zahlreiche Rollenspiele die soziale Kompetenz. Eigene Bedürfnisse erspüren und befriedigen lernen, Zeit mit sich und anderen ohne Ablenkung durch Konsumangebote kreativ zu gestalten, hilft den Kindern schon früh die notwendige Ich-Stärke zu entwickeln, um im späteren Lebenslauf nicht süchtig zu werden.

Nach dem das Spielzeug "verreist" war, wurde es zunächst lauter im Kindergarten. Die Räume waren leer und es hallte. Da lockte es, auszuprobieren, wie die eigene Stimme klang. Nach kurzer Zeit fanden die Kinder ins Rollenspiel. Schränke, Rollwagen, Stühle und Tische wurden einbezogen. Es entstand eine Theaterbühne, ein Krankenwagen und eine Höhlenlandschaft. Das Aussengelände wurde ganz neu entdeckt. Kletterbaum und Weidentunnel wurden in das Spiel einbezogen. Regenwürmer und Krabbeltiere mit Ausdauer beobachtet und aus Gras wurde Suppe. Auch die Eltern wurden eng in das Projekt eingebunden. Diplom-Psychologe Werner Hübner von der Fachstelle für Suchtvorbeugung in Bonn erklärte vor Projektbeginn auf einem Elternabend anschaulich das Projekt und konnte anfängliche Bedenken der Eltern nehmen. Durch tägliche Aushänge, Ausstellungen der Bastelarbeiten, Fotos und einen weiteren Elternabend während des Projektes, wurden die Eltern laufend informiert. Mittlerweile ist zwar das Spielzeug zurückgekehrt, doch die Zeit ohne wirkt nach: Die Kinder haben ganz neue Ideen, wie sie das altbekannte Spielzeug nutzen können und die Eltern sind so von dem Projekt überzeugt, dass die spielzeugfreie Zeit im nächsten Jahr wieder stattfinden soll.

Leserbrief liegt neben den Fakten

Keiner hungert



Siegburg. Die "HIT"-Stiftung in Siegburg zahlt für Kinder einkommensschwacher Eltern das Mittagessen in den Offenen Ganztagsschulen in Siegburg. Das finde sie "sehr lobenswert" erklärte in einem in der heutigen Ausgabe der Rhein-Sieg-Rundschau abgedruckten Leserbrief die Siegburgerin Rita Schubert. Die Anerkennung ist freilich vergiftet, denn nicht Lob, sondern Kritik an Bürgermeister Franz Huhn ist der eigentliche Anlass des Briefes der parteipolitisch tätigen Dame. Mit ihren Argumenten liegt sie allerdings gehörig daneben. Sowohl die unterstellten Tatsachen wie die daraus gezogenen Schlüsse sind falsch.


Frau Schubert schreibt:

"Das warme Mittagessen an den offenen Ganztagsschulen kostet für die Eltern 2,50 Euro pro Tag und Kind. Es wurde nun öffentlich, dass ein Teil der Eltern, meist Hartz-IV-Empfänger, diesen Betrag nicht aufbringen können. Um diesem Dilemma zu entgehen, ist die HIT-Stiftung in die Bresche gesprungen und ermöglicht mittels einer humanen Spende diesen Kindern warme Mahlzeiten bis ins Jahr 2008. Man fragt sich jedoch, wie weit ist unser Herr Bürgermeister Huhn denn von seinen Schutzbefohlenen entfernt? Ist er nicht in der Lage, den Hilfsbedürftigen den Lebensunterhalt zu garantieren? Für Prestigeobjekte ist allerdings immer Geld da. Der Grund, warum sich Siegburg im Haushaltssicherungskonzept befindet, ist mit Sicherheit nicht den Hartz-IV-Empfängern anzulasten. Einer christlichen Ratsmehrheit stände es gut zu Gesicht, diese Gruppe nicht zusätzlich durch Essensentzug zu diskriminieren."


Die Tatsachen stellen sich anders dar:

1. Die Mittel für vermeintliche "Prestigeobjekte" stehen im Vermögenshaushalt, Gelder für die Offene Ganztagsschule fließen aus dem Verwaltungshaushalt. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun, das eine geht nicht auf Kosten des anderen.

2. Die Stadt Siegburg ist gesetzlich nicht zuständig zur Sicherung des Lebensunterhalts von sogenannten "Hartz-IV-"-Empfängern. Zuständig für die Erbringung der Leistung ist die Arge. Die Höhe der Leistungen bemisst sich nach gesetzlichen Vorgaben des Bundes. Die Kommunen haben hierauf keinerlei Einfluss.

3. Die Höhe der Leistungen der Arge ist an sich auskömmlich. Nicht alle Bezieher verwenden die Mittel für die entsprechenden Zwecke. Will heißen: Geld fürs Mittagessen der Kinder wird für andere Bestimmungen ausgegeben.

4. Obwohl die Stadt Siegburg nichts, aber auch gar nichts mit der Finanzierung der Mittagessen zu tun hat, hat Bürgermeister Franz Huhn die Initiative ergriffen und die HIT-Stiftung gewinnen können, die Mittel für Mittagessen bereitzustellen.

5. Es hat auch in der Vergangenheit an Siegburger Schulen nie einen "Essensentzug" gegeben. Durch den gemeinsamen Einsatz von Lehrern, Fördervereinen und der Stadtverwaltung gelang es immer, allen Kindern ein Mittagessen zukommen zu lassen.

Bürgermeister Franz Huhn: "Es ist schade, wie eine beispielhafte Initiative in Siegburg durch Polemik und mangelnde Kenntnis einfachster rechtlicher Zusammenhänge und Zuständigkeiten ins Gegenteil verkehrt werden soll."

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