Siegburg trotzt erneut dem Bundestrend

Siegburg. Schon 2020 hatte sich das in einer großen Onlineumfrage ermittelte Fahrradklima in Siegburg leicht verbessert, der Trend hält, wenn auch gebremst, an. Die deutschlandweite Erhebung wird im zweijährigen Rhythmus vom ADFC mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt. 246 Personen bewerteten bei der im Sommer 2022 durchgeführten Analyse das Radfahren in Siegburg. Mit einer Durchschnittsnote von 3,89 (2018 lag diese bei 3,95, was diesmal dem Durchschnitt aller Städte und Gemeinden im Rhein-Sieg-Kreis entspricht) liegt die Stadt zu Füßen des Michaelsbergs im Vergleich aller Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis im vorderen Drittel (Platz 6 von 19), ebenso im Vergleich der Orte mit 20.000 bis 50.000 Einwohnern (Platz 161 von 447). Auf Landesebene reicht es für einen vorderen Mittelfeldplatz (48 von 125). Siegburg trotzt damit der bundesweiten Entwicklung: Im Durchschnitt aller Städte und Gemeinden Deutschlands ist seit 2014 ein kontinuierlicher Abwärtstrend festzustellen, von 3,75 auf 3,96 in der aktuellen Befragung. Spitzenreiter im Rhein-Sieg-Kreis ist weiterhin Meckenheim (Gesamtnote: 2,6) vor Lohmar (3,4) und Bad Honnef (3,6), auf dem letzten Platz liegt Königswinter (4,5).

Die besten Noten in Siegburg wurden für die Erreichbarkeit des Stadtzentrums (2,3, +0,6 im Vergleich zu 2022, hier macht sich nach ADFC-Einschätzung die Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer bemerkbar), das Fahrradverleihsystem (2,4, +1,1 - und 2,3 Punkte besser als im bundesweiten Vergleich mit anderen Orten zwischen 20.000 und 30.000 Einwohnern) und die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung (2,7, -0,1) vergeben. Am anderen Ende der Skala, wie fast in ganz Deutschland: Die Breite der Radwege (4,9, -0,1), die Falschparkerkontrolle auf Radwegen (4,8, +0,1) sowie das Fahren im Mischverkehr (4,6, -0,1).

Foto: Beim Angebot an Leihrädern - hier die RSVG-Bike-Station am Busbahnhof - ragt Siegburg im Vergleich zum Bundesdurchschnitt deutlich heraus.