vom 13.03.2023

Kaufhof muss Ende Januar 2024 schließen

Mitarbeiterschaft am Morgen informiert

Siegburg. "Wegen Betriebsversammlung ist unsere Filiale heute vorübergehend geschlossen." Mit diesem Schild informierte der Kaufhof in der Kaiserstraße heute seine Kundschaft, die vor verschlossener Tür stand. Der Grund der Betriebsversammlung hatte sich auch Außenstehenden durch Medienberichte angedeutet: Das Warenhaus soll schließen, wahrscheinlich zum 31. Januar 2024. Den Siegburger Angestellten wurde diese sehr betrübliche Nachricht am Vormittag mitgeteilt. 

Nach der Eröffnung im Jahre 1974 war das große Kaufhaus in der Kaiserstraße der zentrale Pfeiler und Frequenzbringer des Einzelhandels. Unter größten Mühen und Abrissopfern errichtet - so musste etwa das erst zehn Jahre alte Heimatmuseum für den Neubau weichen -, stand er zusammen mit der Einrichtung der Fußgängerzone am Anfang der Erfolgsgeschichte Siegburgs als Einkaufsstadt. Bei allen Überlegungen zur Stärkung des Zentrums spielte der Kaufhof eine prominente, wenn nicht die prominenteste Rolle. Entwicklungen wurde mit ihm und um ihn herum gedacht.

Der im Vergleich zu anderen Standorten lange überdurchschnittliche Umsatz ließ hoffen, dass der Siegburger Kaufhof dem veränderten Kundenverhalten im Internetzeitalter, das sich in der Coronapandemie potenziert offenbarte, zu trotzen vermag. Leider erfüllte sich diese Hoffnung nicht.  

Bürgermeister Stefan Rosemann zeigte sich betroffen über die Entscheidung des Managements. "Ich stehe seit Beginn meiner Amtszeit mit der Filialleitung vor Ort in Kontakt, und wir haben bis zuletzt auf die guten Zahlen vertraut. Leider hat die Konzernleitung ihr Versprechen von 2021 nicht gehalten und den Standort nicht innovativ weiterentwickelt. Ich fühle mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die von dieser Nachricht ebenfalls überrascht wurden. Ich hoffe, dass die Geschäftsleitung eine gute und sozial gerechte Lösung für sie findet."

Das Amt für Umwelt und Wirtschaft der Stadt Siegburg werde, so Rosemann, alles daran setzen, diesen deutlichen Dämpfer als Chance zu begreifen. Das generelle Klima nämlich ist positiv, wie das Ergebnis der Umfrage "Vitale Innenstädte" untermauert. Siegburg bekam die Gesamtnote 2,3, so der Bericht im Wirtschaftsförderungsausschuss Ende Februar.

Die dunklen Wolken über dem Gesamtkonzern sowie die anhaltend schlechten Nachrichten zum Zustand der Kette haben in den letzten Wochen dazu geführt, dass Bürgermeister Rosemann und leitende Mitarbeiter der Stadtverwaltung mit den Eigentümern der Galeria-Immobilie in Siegburg in Gespräche über eine mögliche Nachfolgenutzung eingestiegen sind - dabei haben sie stets die Beibehaltung der Innenstadt-Attraktivität im Auge. Rosemann: "Ziel ist ein seriöser und gewissenhafter Prozess, der mit allen Beteiligten zu einer nachhaltigen und tragfähigen Nachnutzung führt. So kann das Ende eines Warenhauses der Startschuss für neue und innovative Projekte sein."

Kontakt

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53721 Siegburg

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