Fenster mit Aussicht
Auf 959 Jahre Stadtgeschichte
Siegburg. Die linke Seite gehört dem elften bis neunzehnten, die rechte dem zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert: Bekannte Siegburgerinnen und Siegburger bevölkern im oben zu sehenden Entwurf des Künstlers Udo Zembok die Rathausfassade - vom Heiligen Anno bis zu Charlotte "Lottchen" Bertram, von der als Hexe verurteilten Kündgen Meurer bis zum Markthändler Ferdi Büchel.
Der aus Südfrankreich angereiste Zembok stellte gestern Abend im Bauausschuss erste Ergebnisse seines Beitrags zur Rathaussanierung vor. Sein Siegburger Bilderfries, umgesetzt gemeinsam mit der renommierten Glasmalerei Peters aus Paderborn, zeigt von außen wie von innen Stadtgeschichte in aneinandergereihten Gesichtern. Die Ausschussmitglieder erhielten Gelegenheit, ein Probefenster mit dem Porträt der in Siegburg geborenen Schriftstellerin Ruth Rehmann (1922 bis 2016, kleines Foto) zu bemustern.
Die Siegburger Prominenz tritt schemenhaft hervor. Je weiter man sich entfernt, desto deutlicher formen sich die Konturen zu einem Bild. Das orangefarbene Raster nutzt den aus der Optik bekannten Moiré-Effekt. Die horizontalen Linien werden nach oben hin schwächer, der Abstand zwischen ihnen größer. Ein Übergang ins Transparente.
Die Ausschussmitglieder stellten Fragen zur technischen Beschaffenheit und Ersetzbarkeit bei Vandalismus, brachten ihrerseits Namen ein. Für die Findung von zwei bis drei Antlitzen, für die in Richtung des Haupteingangs noch ein Plätzchen frei ist, wird es eine Bürgerbeteiligung über das Mitmach-Portal auf mitmachen.siegburg.de geben.
Wegen eines technischen Problems konnte die Sitzung nicht wie geplant live gestreamt werden. Die Aufzeichnung ist online allerdings abrufbar. Dafür dem Link folgen!
