vom 30.01.2023

Einblicke ins Rotstiftmilieu

Herr Schröder im ausverkauften Stadtmuseum

Siegburg. Johannes Schröder war Lehrer, führte, wie er heute sagt, "ein Leben am Korrekturrand der Gesellschaft". Mitte der 2010er-Jahre wagte er erste Schritte ins komische Fach, um den Irrsinn seines Berufs in Worte zu fassen, gewann unter anderem 2016 eine Ausgabe des Siegburger Poetry Slams. Als Herr Schröder stand er am Freitagabend erneut auf der Bühne im ausverkauften Stadtmuseum, um seinem Publikum einen Einblick ins "Rotstiftmilieu" der fiktiven Helene-Fischer-Gesamtschule, Schulmotto: "Atemlos durch G8", zu geben.

"Wenn ihr gut mitmacht, mache ich fünf Minuten früher Schluss", begrüßte Herr Schröder Eltern, Lehrer, Quereinsteiger, Referendare und Schüler, die er dazu aufforderte, auch ruhig einmal reinzurufen. "Ihr dürft auch essen, trinken, rumlaufen - ich bin das gewöhnt!"

Mit viel Sprachwitz ließ sich der Kabarettist "mit Berliner 3,0-Abitur, das ist ungefähr so viel wert wie das bayerische Seepferdchen", über Schüler aus, die ihr Wissen in der Hosentasche tragen, keine Reclam-Hefte lesen, sondern sich die Zusammenfassung bei YouTube anschauen. "Da wird aus Effi Briest einfach Effi Zient." Gleichzeitig kenne er Lehrer, für die eine Mailbox "eine Box voller Müll" sei.

Nach fast zwei Stunden weiß man: Johannes Schröder hassliebte seinen Beruf - diese Hassliebe in Worte zu fassen, ist seine wahre Berufung.

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