vom 10.11.2022

Fachkräfte durch Social Media

Nicht Gehalt oder Status, sondern Wertschätzung und Leidenschaft

Siegburg. Bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter geht es oftmals in erster Linie um Qualifikationen, Anforderungen und die entsprechende Motivation. Fachkräfte finden und binden ist für manche Unternehmen allerdings eine fast unlösbare Aufgabe. An dieser Stelle kommen Facebook, Instagram, TikTok und Co. ins Spiel. Die Vorteile von sozialen Netzwerken? Reichweite und Emotionen. Im Mittelpunkt stehen Bilder und Videos, die Emotionen, Atmosphäre oder Vorteile eines attraktiven Arbeitgebers sehr viel einfacher transportieren als Text in einer Stellenausschreibung.

In einem Vortrag in Kooperation mit der Wirtschaftsförderung erklärte Dan Gatzke von Gatzke Media, wie Siegburger Unternehmen und Geschäftstreibende über verschiedene Plattformen Fachkräfte für sich gewinnen können. Viele Praxisbeispiele - unter anderem das einer Brauerei, einer Rechtsanwaltskanzlei oder eines Tierarztes - zeigten, dass der eigene Auftritt in den sozialen Netzwerken weg von dem stets seriösen Erscheinungsbild hin zu einer lockeren Darstellung von relevanten Themen, Aufgabenbereichen, dem Team oder Arbeitsumfeld des jeweiligen Unternehmens geht. Eine andere Art der Kommunikation wählt beispielsweise auch der Zoll, präsentiert sich in einem YouTube-Video des Influencers "Tomatolix" als spannender Arbeitgeber. Täglich erreichen tausende Container mit Handelsgütern aus aller Welt den Hamburger Hafen, darunter auch Schmuggelware wie Drogen, gefälschte Produkte oder exotische Tiere. Felix, wie sich der YouTuber mit Vornamen nennt, begleitet die Zollbeamten einen Tag lang bei ihrer Arbeit, darf bei einer echten Kontrolle dabei sein und macht ganz nebenbei auf Ausbildungsmöglichkeiten der Behörde aufmerksam. 

Warum die "Gen Z", also die ab 1995 Geborenen, den Arbeitsmarkt mit einem ganz neuen Bewusstsein betreten, erklärten der 19-jährige Jonathan (l.), dualer Student bei Forcreators, und der 21-jährige Felix (Mitte), Auszubildender bei Gatzke Media, im anschließenden Gespräch mit Dan Gatzke (r.). Schon von Kindesbeinen an sind sie es gewohnt, eine Flut von digitalen Informationen zu verarbeiten und für sich zu nutzen. Aufgewachsen in einem Kontext, wie keine Generation zuvor, standen die jungen Erwachsenen in den vergangenen Jahren im Mittelpunkt, wurden in Entscheidungen einbezogen, motiviert, gelobt. Das Selbstbewusstsein wurde gefördert, sie wollen unabhängig sein und gehört werden. 

Nicht mehr die Höhe des Gehaltes und der mit der Arbeitsstelle verbundene Status sind wichtig. Stattdessen stehen Selbstverwirklichung, Wertschätzung, Leidenschaft und damit verbunden Spaß am Beruf, gutes Arbeitsklima und passendes Arbeitsumfeld im Vordergrund. Damit Potenziale allerdings nicht nur gewonnen, sondern auch gehalten werden können, müssen Unternehmen diese Werte der kommenden Arbeitnehmer-Generation nicht nur in einem hippen Recruiting-Video vermitteln, sondern auch ganz real leben. 

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