Wie Unternehmen Energie sparen können
Wirtschaftsförderung lud Experten und Betriebe ins Museum
Siegburg. Was können Unternehmen tun, um ihren Energiebedarf nachhaltig zu reduzieren und gleichzeitig ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten? Die aktuelle Situation zwingt zum Handeln: Durch den russischen Angriff auf die Ukraine und deutliche Preissteigerungen auf den Energiemärkten befinden sich Geschäftstreibende in einer höchst angespannten und finanziell belastenden Lage. Bereits im August beschloss das Bundeskabinett zwei Verordnungen zur Einsparung von Strom und Gas, die einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten sollen.
Die vorherrschenden Umstände zum Anlass nehmend, bot die städtische Wirtschaftsförderung am Mittwoch eine Informationsveranstaltung in der Aula des Stadtmuseums an, um kurz- und langfristige Lösungen in den Blick zu nehmen. Dr. Nicole Freiberger, Effizienz-Agentur NRW, und Thorsten Schmidt, Energieagentur Rhein-Sieg, lieferten Fachinformationen zu konkreten Sparmaßnahmen, bestehenden Fördermitteln und Best-Practice-Beispielen, während Dr. Andreas Esser von der Rhein-Sieg-Netz GmbH die aktuelle Versorgungssituation auf dem Energiemarkt erläuterte.
Maßnahmen der Kategorie 1, die sich auch, aber nicht nur auf Unternehmen beziehen: Austausch von herkömmlichen Leuchtmitteln gegen LED, Abschaltung der Außenbeleuchtung, Absenkung von Raumtemperaturen, Einschränkung des Warmwasserangebots, Nutzersensibilisierung. Die Liste ist lang. Diese Schritte helfen kurzfristig, den Energieverbrauch zu senken.
Kategorie 2: Langfristig gesehen ist jedoch weitreichenderes Handeln erforderlich, indem Prozesse überdacht, angepasst und optimiert werden. Konkrete Beispiele lenkten den Blick von abstrakter Theorie dahin, wo Potenziale in der Praxis liegen könnten. So ging es beispielsweise um einen Lackierer aus der Möbelindustrie, der durch den Wechsel von Handarbeit zu maschineller Fertigung den Lackverbrauch erheblich verringern, Oberflächenqualität verbessern und den Zeitbedarf der Herstellung um bis zu 90 Prozent reduzieren konnte. Freie Zeit, die Mitarbeiter künftig in die Bearbeitung weiterer Aufträge investieren können.
Ein anderes Exemplar: Um das Abwasseraufkommen und den Chemikalienverbrauch zu senken, erneuerte eine Brauerei und Wirtschaft das Sudhaus in Form eines ganzheitlichen Energiekonzepts, etablierte ein neues Reinigungsverfahren und verringerte damit die hohe Bierschwundquote und organische Belastung der Abwässer durch Hefe- und Bierreste enorm.
Weiterführende Stichworte zur Verbesserung der Ressourceneffizienz könnten Energiemanagementsysteme, Abwärmenutzung für Prozesse, Heizungstausch, Photovoltaikanlagen oder Anpassung der Gebäudehülle sein. Die Empfehlung der Experten: Nutzen Sie Energieangebote und öffentliche Hilfsmittel. Interessierte erhalten weitere Informationen über folgende Links.
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