vom 07.09.2022

Mit Zirkusnummer zum Ziel

In jedem Ballwurf steckt die Verkehrswende

Siegburg. Ob Garmisch-Partenkirchen oder Flensburg-Handewitt: Kommunen im ganzen Land versuchen aktuell, ihren Bürgerinnen und Bürgern eine CO2-freie Art der Fortbewegung schmackhaft zu machen. Problem: Diejenigen, die damit in den Rat- und Kreishäusern tagtäglich zu tun haben, nutzen ein Vokabular, das weit über die Köpfe der Menschen hinweg rast. Ruhender Verkehr, Lichtsignalanlage, kommunales Mobilitätsmanagement - klingt nicht Pulitzerpreis verdächtig. Leider wird der in Teilen unvermeidliche Fachjargon allzu häufig von den Pressestellen übernommen und der Öffentlichkeit "unübersetzt" vorgelegt. Mit dem Resultat, dass Botschaften, die verfangen sollten, nicht verfangen.  

Am 16. September ist in St. Augustin einen Aktionstag vorgesehen, der sowohl die Planer in den Amtsstuben als auch die Interessierten auf der Straße ansprechen will. Die vorab versandte offizielle Pressemitteilung klingt so: "Unter dem Motto 'Besser verbunden in der Region - Interkommunaler Mobilitätstag im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche' wird dieser am 16.09.2022 von 08:30-18:00 Uhr auf dem Parkplatz an der Grantham-Allee in St. Augustin sowie in der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg stattfinden. Die Hochschule veranstaltet von 08:30 bis 14:30 Uhr in Zusammenarbeit mit dem Institut für Technik, Ressourcenschonung und Energieeffizienz sowie dem Institut für Verbraucherinformatik und dem NiMo e.V. eine Fachtagung. Referent:innen und Mobilitätsexpert:innen halten in den verschiedenen thematischen Tracks 'MobilCharta5', 'Betriebliches Mobilitätsmanagement', 'Datengetriebene Mobilität' und 'Innovationen im ÖPNV' spannende Vorträge."

Wetten, dass davon niemand angesprochen wird, der sich nicht seit mindestens fünf Jahren hauptberuflich um die Materie kümmert? Dabei lohnt sich ein Besuch allein für den Auftritt unseres Kollegen Rudolf Bergen (Foto). Der nämlich ist nicht nur städtischer Mobilitätsmanager, er ist auch Jongleur und Alleinunterhalter. Während er am 16. September um Punkt 8.50 Uhr erklärt, warum wir umsteigen sollten auf Rad, E-Tretroller, E-Bike und E-Auto, lässt er die Bälle fliegen, spricht das Schwere locker-leicht aus. Und er stellt - das ist eine zugebenermaßen subjektive Vermutung - andere Programmpunkte wie den Vortrag "Mit Curbside Management die Anschlussmobilität verbessern" in den Schatten. Womit ausdrücklich keine Wertung des "Curbside Managements" und der Referentin verbunden ist.  

Wenn Bergen fertig ist, bleibt Ihnen viel Zeit, sich über (Sharing-)Anbieter zu informieren, in einem Parcours E-Tretroller, E-Bikes, Lastenräder und Fahrradanhänger auszuprobieren, kostenlos eine vollautomatische Fahrradwaschanlage zu nutzen oder einen Rennsimulator zu testen. Das Komplettprogramm über den Link. 

Programm des Mobilitätstages
Homepage Rudolf Bergen

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