vom 09.08.2022

Rauchen verboten!

Waldbrandgefahr hoch

Siegburg. Es sind keine Bilder mehr, die uns in den abendlichen Nachrichten aus Australien, Kalifornien oder Südeuropa erreichen. Es sind Bilder, die aus der Sächsischen Schweiz, Brandenburg oder, ganz aktuell, dem sauerländischen Plettenberg stammen: in Flammen stehende Wälder, erschöpfte Löschtrupps, Menschen, die um ihre Häuser bangen. Auch bei uns in der Region brannten in diesem Jahr schon Felder und Wälder. Trotzdem scheint die Botschaft noch nicht überall angekommen zu sein. So berichtet uns eine Leserin von zahlreichen Zigarettenstummeln, die sie im Kaldauer Wald auf dem Forstweg liegen sah. Von Spaziergängern, die mit der Zigarette in der Hand ihren Hund ausführen. Und von Jugendlichen, die im Schatten der Bäume rauchen.

"Unverantwortlich!", möchte man anhand der hohen Waldbrandgefahr ausrufen. Der Deutsche Wetterdienst bewertet diese derzeit als hoch, ebenso die Gefahr von Grasbränden. Grund dafür ist unter anderem ein ausgesprochen warmer und trockener Juli - in Nordrhein-Westfalen lag die Durchschnittstemperatur mit 18,8 Grad Celsius 1,9 Grad über dem international gültigen Referenzwert der Jahre 1961 bis 1990, mit 35 Litern Niederschlag pro Quadratmeter fiel nicht einmal die Hälfte des im "Heumonat" üblichen Regens (82 Liter pro Quadratmeter). Weltweit geht der Juli 2022 als der zweitwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in die Annalen ein.

Den Stress kann man bereits der Natur ansehen. Nicht nur das Gras ist vielerorts trockenbraun. Auch Bäume beginnen, ihre Blätter abzuwerfen. Dadurch verlieren die großen Pflanzen weniger Wasser, was sie vor dem Austrocknen schützt. Dies ist nicht tödlich - auf lange Sicht werden die Bäume jedoch geschwächt, was sie anfälliger für Pilze oder Schädlingsbefall macht. Eine Entspannung der Situation ist auch in langfristigen Prognosen nicht in Sicht - Meteorologen halten es für möglich, dass die Monate Juni, Juli und August in Summe trockener ausfallen könnten als der bisherige Rekorddürresommer 2018. In diesem griff ein Böschungsbrand von der Bahntrasse auf mehrere Brückberger Häuser über, zeigte, wie schnell auch Sachwerte und Menschenleben in Gefahr geraten können.

Grundsätzlich gilt bundesweit, dass Rauchen und offenes Feuer im Wald vom 1. März bis 31. Oktober gesetzlich verboten ist (das Landesforstgesetz sieht Strafen von bis zu 25.000 Euro vor) - in Nordrhein-Westfalen ist zudem das Entzünden von Feuer in einem 100 Meter breiten Streifen bis zum Waldrand untersagt. Auch wenn Sie außerhalb dieser Gebiete unterwegs sind: Drücken Sie Zigaretten immer in einer mitgebrachten Dose aus und entsorgen Sie die Stummel im Hausmüll. Das gleiche gilt für Flaschen und Scherben: Lassen Sie diese nicht im Wald oder auf einer Wiese liegen, sondern entsorgen Sie das als Brennglas dienende Material in den aufgestellten Containern oder bringen es zum Recycling. Stellen Sie Ihr Auto, Motorrad oder Mofa nur auf befestigten Flächen ab, der heiße Auspuff oder Katalysator kann trockenes Gras in Brand setzen. Lassen Sie Zufahrten in den Wald für Rettungsfahrzeuge frei.

Sollten Sie einen Wald- oder Grasbrand entdecken: Löschen Sie, solange dies gefahrlos möglich ist. Wenn nicht: Verlassen Sie den Gefahrenort auf kürzestem Weg, informieren Sie dabei auch andere Waldbesucher. Melden Sie jedes Feuer umgehend der Feuerwehr unter der Notrufnummer 112!

Foto: Glimpflich endete am 30. Juli der Brand auf einem Feld bei Hennef-Rott. Rund 60 Feuerwehrleute waren mehrere Stunden im Einsatz, konnten ein Übergreifen der Flammen auf einen Baumbestand verhindern. Die Rauchwolke war vom Petersberg aus deutlich zu sehen.

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