vom 17.06.2022

Online-Ideen made in Siegburg

Claus Schröder springt vom Hausflohmarkt zum Schwarzen Brett

Siegburg. Dass Claus Schröder kein Risiko scheut, hat er bereits 2008 und 2012 unter Beweis gestellt: Auf zuvor unbefahrenen Flüssen paddelte der Siegburger durch Sibirien. Das er ein großes Herz besitzt, bewies er 2012: In einem kleinen Dorf in Kenia half er während seines Urlaubs den Einheimischen, Regenrinnen an ihren Häusern anzubringen und Tonnen zum Auffangen des Wasser aufzustellen. Auch wenn sein Leben ruhiger geworden ist, so denkt der Mitarbeiter eines Kölner Autobauers in seiner Freizeit weiterhin an seine Mitmenschen und ist bereit, Risiken einzugehen. Diesmal finanzieller Art. Seine jüngste Idee entstand vor dem Fernseher, der erste Einfall führte zu einem zweiten.

Schröder ist bekennender Fan der ZDF-Trödel-Show "Bares für Rares". Er erinnert sich, dass in einer Sendung ein Stück angeboten wurde, das der Gast auf einem US-amerikanischen Garagenflohmarkt erstanden hatte. Moderator Horst Lichter erzählte daraufhin, dass diese Form des Handels gebrauchter Gegenstände auch in Deutschland immer populärer würde. Damit war Schröders Neugierde geweckt. Er recherchierte im Internet - und stellte fest, dass es schwer war, sich auf diese Art und Weise über die kommenden Termine zu informieren. "Es gibt zwar Angebote für die vielleicht 30 größten Städte Deutschlands - aber Bonn ist da schon nicht mehr dabei." Also begann er, ein Konzept zu entwickeln, das Anbieter "in jedem Dorf" und potentielle Käufer durch wenige Klicks zusammenbringt. Online können Privatleute Termine einstellen. Die Interessenten suchen, über die Filterfunktion sehr zielgenau, die passende Veranstaltung. Abgelaufene Hausflohmärkte werden nicht mehr angezeigt, was die Übersichtlichkeit erhöht. Über Angebote, die man im Auge behalten möchte, kann man sich per Mail informieren lassen.

Obwohl Schröder mit dem Start zufrieden ist - "ich habe pro Woche etwa 1.500 Besucher auf der Seite, dabei habe ich diese noch nicht groß beworben" - möchte er den Schnäppchen-Kalender bekannter machen. Eine Idee: der Aushang an Schwarzen Brettern, die in Supermärkten dazu einladen, Annoncen zu teilen. Doch ernüchtert musste er feststellen, dass es die praktische Einrichtung in immer weniger Geschäften gibt. "Die Leute machen das heute online", war eine oft zu hörende Erklärung. Und wieder begann der 54-Jährige zu recherchieren. "Ein klassisches Schwarzes Brett konnte ich dort leider nicht finden." Stattdessen gibt es Seiten für Handwerksleistungen, für Nachhilfeunterricht oder Mitfahrgelegenheiten. Und so konzipierte er auch hier eine Lösung. Um nicht über "Karteileichen" zu stolpern, werden alle Angebote nach 30 Tagen aus dem Netz genommen - es sei denn, der Inserent verlängert dieses. Dafür wird ihm rechtzeitig eine Mail zugestellt, die daran erinnert, die Annonce als weiterhin aktuell zu kennzeichnen. Einen weiteren Vorteil des virtuellen Schwarzen Bretts hat Schröder auch bereits entdeckt: "In der Vergangenheit ist es mir passiert, dass meine Aushänge spurlos verschwunden sind, da sie irgendjemand mitgenommen hat. Das ist online nicht möglich."

Beide Angebote sind derzeit, wahrscheinlich auch noch 2023, kostenlos. Darüber hinaus denkt der gebürtige Siegburger, der seiner Heimatstadt bis heute treu geblieben ist, über einen gebührenfreien Standarteintrag und einen Premiumeintrag, für den Rechnungen ausgestellt werden, nach. Mit einem Teil der Einnahmen möchte Schröder caritative Einrichtungen unterstützen. Foto: Claus Schroeder im Muca.

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