Karl Graf von Stauffenberg zu Gast am Gymnasium Alleestraße
"Ich bin ein Mensch, kein posthumes Zeugnis eines Helden"
Siegburg. 20. Juli 1944. Im Führerhauptquartier Wolfsschanze explodiert eine Sprengladung, mit der ein Kreis um den Wehrmachtsoffizier Claus Schenk Graf von Stauffenberg Adolf Hitler töten möchte. Doch der Diktator wird nur leicht verletzt. In den folgenden Tagen werden dafür mehr als 200 Eingeweihte hingerichtet, Stauffenberg bereits wenige Stunden nach dem Attentatsversuch standrechtlich erschossen.
78 Jahre später ist sein Enkel, Karl Graf von Stauffenberg, zu Gast im Gymnasium Alleestraße, hält vor den Schülerinnen und Schülern der Q1 ein Plädoyer für Freiheit und Demokratie, warnt vor Radikalisierungstendenzen in unserer Gesellschaft. Dabei gelingt es ihm, die Geschichte seines Großvaters, dessen politische Einstellung und seine Motivation, Widerstand zu leisten, verständlich, fesselnd und zum Teil sehr locker darzustellen. Doch nur auf das historische Erbe möchte sich Karl Graf von Stauffenberg nicht reduziert sehen. "Ich bin ein Mensch, nicht der Enkel oder das posthume Zeugnis eines Helden". Genau diese Rolle sei ihm jedoch oft zugewiesen worden. Schon in der Schule hätten die Lehrer seinen Namen als erstes gekannt, immer wieder habe er ein Referat über den Attentatsversuch halten sollen.
Heute setzt sich Karl Graf von Stauffenberg mit seinem Verein "Mittendrin statt extrem daneben" gegen jede Form von Extremismus ein. Damit schlägt er die Brücke zur aktuellen Politik. Anschaulich ermutigt er die Schülerinnen und Schüler, ihre Verantwortung für den Erhalt einer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft wahrzunehmen und politische Äußerungen vom ganz rechten und ganz linken Rand des politischen Spektrums stets kritisch zu hinterfragen. Foto: Jansen.
