Jule, Paul und zwei Geschwister
Malischke begeistert bei Eröffnung der Gitarrenkonzertreihe
Siegburg. Eine Frau sitzt auf der Bühne des Stadtmuseums, auf ihrem Schoß die Bassgitarre "Paul", zwei "Geschwister" warten auf ihren Einsatz. Schon beim ersten Lied überrascht die Sängerin mit ihrer glasklaren Stimme, die sie ausdrucksstark zu modellieren weiß. In ihrer unterhaltsamen Moderation erzählt sie von ihrer Konzertreise durch Österreich, vom Glücksgefühl, nach langer Corona-Zwangspause wieder vor Publikum spielen zu können.
Malischke, 35-jährige Singer-Songwriterin mit klassischer Gitarrenausbildung und einem Lehrauftrag an der Universität Dresden, entschloss sich früh, ihrer Leidenschaft zu folgen und sehr persönliche Lieder zu schreiben, zu denen sie sich selbst auf dem Saiteninstrument begleitet. Auch nach Meinung des Siegburger Publikums eine gute Entscheidung. Mit ihren teils englischen, teils deutschen Texten schlägt sie die Zuhörer in ihren Bann, um diese dann mit humorvollen Einlagen einzubeziehen. Ihre große Virtuosität beweist Malischke mit Instrumentalstücken. Als sie bei der letzten Zugabe, einer kunstvollen Version von "Guten Abend, gut Nacht", zum Mitsummen auffordert, entsteht eine fast schon melancholische Stimmung, die gleichzeitig jede Menge Glückshormone freisetzt.
"Mit ihrem ersten Konzert in Siegburg hat Malischke der Gitarrenreihe einen wunderbaren Start in die Saison 2022 geschenkt - und mir einen wunderbaren Abschied", freut sich der kurz vor dem Ruhestand stehende Herbert Spicker, Erfinder und seit 25 Jahren Kurator der Reihe.