Elektrisch zum Nordkap

Siegburg. Als die 18 Teams in der norwegischen Hauptstadt Oslo mit ihren E-Autos von der Fähre rollen, befinden sie sich mitten in einem Schneesturm. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Teilnehmer der eNordkapp-Challenge in den kommenden zwei Wochen erwarten wird. Über den Jahreswechsel machten sich die Teilnehmer aus der Schweiz, Luxemburg und Deutschland - darunter die Siegburger Thomas und Tobias Schmitz - auf zum nördlichsten über Straßen erreichbaren Punkt Europas.

"Wir möchten dazu beitragen, die ewige Mär von der geringen Reichweite elektrisch betriebener und nicht alltagstauglicher Elektro-Fahrzeuge zu beenden", begründet Thomas Schmitz, Vorstand der regionalen Energiegenossenschaft und bis 2021 Leiter des städtischen Umweltamts, seine Teilnahme. Die Herausforderungen, die vor den Teams lagen, waren vielfältig: kurze Tage, Nachtfahrten, Schneeverwehungen, Eisglätte, Stürme und Temperaturen von bis zu 20 Grad unter dem Gefrierpunkt. Genauso vielfältig die gefahrenen Autos, die vom Renault Zoe, einem Kleinwagen, über den von Schmitz gefahrenen und erst seit August erhältlichen Polestar 2 bis hin zu familientauglichen Neunsitzern (Mercedes EQV oder Citroën e-Space Tourer) reichten.

Positiv hebt Schmitz das Reiseland Norwegen, "ein Musterland der E-Mobiliät", hervor: "Mehr als zwei Drittel der neu zugelassenen Fahrzeuge sind rein elektrisch, die bei uns noch raren öffentliche Ladepunkte stehen quasi überall zur Verfügung."

Alle Teams erreichten das Nordkap. Schmitz' Fazit der Tour: "Wer sich heute ein Elektroauto kauft, kann sicher sein, damit auch entlegene Orte zu erreichen. Wie auch bei Verbrennern steigt der Verbrauch bei tiefen Außentemperaturen an. Sechs Stunden Wartezeit an einer wegen widrigsten Witterungsverhältnissen (auch für Verbrenner) gesperrten Straße - das verbraucht zwar Energie aus dem Akku, aber dafür ist es behaglich warm und es muss kein Motor laufen. Mehr als 40 Grad Differenz zwischen Außen- und Innentemperatur hat die Klimaanlage ausgeglichen. Zudem konnten wir während der Wartezeit Videos schauen. Der Akkuverbrauch lag bei extrem geringen drei Prozent pro Stunde, der Gesamtverbrauch über die gesamte Strecke bei 27,5 kWh/100 km."

eNordkapp-Challenge

Reisetagebuch zur "eNordkapp-Challenge" von Thomas Schmitz

Instagram: "Polestar goes Nordkap"