vom 15.10.2021

Am Steuer des Orientexpress

Heute fährt der Heinz uns bis nach Istanbul

Siegburg. Eine zwei Meter lange Erinnerung an seinen Vater Heinz (1936-2014) verwahrt Michael Lückerath, Mitarbeiter des städtischen Bauhofes, im Keller. Ein Schild aus Blech, das darauf hinweist, womit Heinz Lückerath in den 1960ern und 70ern das Geld für seine Wolsdorfer Familie verdiente: Langstreckenbusfahrten von Frankfurt nach Istanbul und zurück. Heute braucht es für eine Tour laut Internetangaben von Fernbuslinien 38 Stunden, was angesichts von 2.300 Straßenkilometern und mehreren Pipipausen eher kurz als lang anmutet. Damals wird das strapaziöse Rollen quer durch Süddeutschland, Österreich und den Balkan wesentlich länger gedauert haben. Drei bis vier Tage verbrachte die Schicksalsgemeinschaft in drangvoller Enge - Heinz Lückerath war auf der Autobahn zuhause. An Bord waren, so lässt sich vermuten, vorrangig türkische Gastarbeiter aus dem gesamten west- und süddeutschen Raum. Lückeraths Arbeitgeber war das Neunkirchener Unternehmen Willms, das die Europabuslinie bediente. Wie viele Kilometer kamen in seinem Berufsleben zusammen? Drei Millionen sind offiziell bestätigt, darüber existiert eine Urkunde. "Es waren eher vier oder fünf Millionen", vermutet der Sohn. "Er ist zuvor auch Lkw für das Bauunternehmen Greskowiak gefahren."

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