vom 08.09.2021

Ohne Netz im Westerwald

Erfahrungen der Pfadfinderinnen vom Deichhaus

Siegburg. Ganz ohne Strom und Internet stand das diesjährige Zeltlager der Pfadfinderinnen vom Deichhaus unter dem Motto "Wir gehen auf Sendung", wir berichteten am Mittwoch, 18. August. Nun wollen wir etwas tiefer hinter die Kulissen des analogen Camps blicken:

"Unser Sommerlager ging in diesem Jahr nicht weit weg, und trotzdem waren wir weit entfernt von dem üblichen Alltag: Wir hatten weder Strom noch Netz. Wir Pfadfinderinnen sind es gewohnt, dass das Sommerlager wenig Komfort bietet - das einfache Leben gehört auch zu den pfadfinderischen Idealen. Dieses Jahr sollte das Camp ganz ohne Strom auskommen, das Programm wurde bewusst ohne Elektrizität geplant: Selbst singen statt Spotify, Bettlaken besprühen statt PowerPoint, Live-Auftritte statt Rudel gucken am Bildschirm. Die Teilnehmerinnen waren mit Begeisterung dabei, die Bühne wurde zum Mittelpunkt des Lagerlebens. Die eigene Gestaltung unseres 'Fernsehprogramms' wurde immer ausgefeilter: Nachrichten wurden vorgelesen und gespielt, es gab eine Talkshow, bei der wir Zuschauer und Podiumsgäste waren, beim Tatort hatten alle eine Rolle, Wetten für 'Klein gegen Groß' wurden abgeschlossen. Am Ende waren die aufblasbaren Plastikmikrofone so vertraut, als wären sie real. Nach Strom fragte niemand.

Dass im Tal ohnehin das Netz fehlte, zumindest weitgehend, wurde erst auf dem Lagerplatz klar. Eine Stelle mit gutem Empfang erreichte man erst nach 15 Minuten Fußweg, doch das wurde kaum zum Thema. Viele hatten ihr Handy zu Hause gelassen, weil wir ja wussten, dass der Strom fehlt. Auf spätere Nachfrage formulierte eine Teilnehmerin: 'Ich habe es nicht vermisst. Wir hatten den ganzen Tag viel mehr zu tun, als uns die Zeit online zu vertreiben.'

Dies trifft es wohl am besten: Die Woche im Zelt war ein Leben im Hier und Jetzt. Es ging um das Abenteuer und die Menschen im Lager. Die Leiterinnen vermissten das Netz wohl am meisten für den Wetterbericht. Aber auch dafür gab es Hilfe - als ein Gewitter aufzog, warnten sich die Gruppen gegenseitig auf dem großen Zeltplatz. So war genügend Zeit, Zelte nachzuspannen und alles zu sichern, bevor der Regen losging."

Am Ende blicken die Pfadfinderinnen auf eine erfüllte Woche, bei der der Mangel von Netz und Strom in den Hintergrund trat. Im Gegenteil. Er trug mit Sicherheit wesentlich zum Gelingen bei. 

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