vom 20.09.2021

Gauchard liebt die Kunst

Praktikantin aus Frankreich im Stadtmuseum

Siegburg. "Ich wäre gerne länger geblieben", sagt Othilie Gauchard am Ende ihres sechswöchigen Praktikums im Stadtmuseum. Die junge Frau studiert seit vier Semestern an der Sorbonne in der französischen Hauptstadt Paris Germanistik und Romanistik, das kommende Jahr wird sie an der Bonner Universität lernen. Die Wohnung in der Bundesstadt ist bereits bezogen, Rheinpromenade, Uni, Hofgarten, Ägyptisches und Kunstmuseum sowie Altstadt sind erkundet - nur das studentische Leben konnte die 20-Jährige noch nicht entdecken. Bis zum Beginn des Wintersemesters sind es zum Glück noch ein paar Wochen. Die wird Gauchard mit einem Familienbesuch in Troyes überbrücken. Wieder zurück in Deutschland möchte sie dann auch die Region rund um Bonn kennenlernen, "möglichst viel sehen - und mindestens einmal nach Köln!" Karlsruhe und Tübingen hat sie bei früheren Austauschen erlebt, "so weit weg von Frankreich war ich aber noch nie", sagt sie lachend.

In diesen Tagen trifft man Gauchard noch im Stadtmuseum. "Die Mischung aus Historie und moderner Ausstellung ist sehr spannend", schwärmt sie, der Aufbau der gläsernen Exponate gemeinsam mit dem Kanadier Stephen Cone Weeks war für sie ein Highlight. "Es war unglaublich interessant zu erleben, wie die Bilder Schicht für Schicht entstanden. Und wie der Künstler darauf achtete, wie seine Werke im Raum wirken." Selbst zeichnet die Französin auch, besonders die Aktmalerei fasziniert sie. Texte schreiben kann sie nicht, doch sie liest gerne. Franz Kafka und Marcel Proust zählen zu ihren literarischen Favoriten. So hätte sich die Kunstliebhaberin auch gut vorstellen können, das im Rahmen des Studiums vorgeschriebene Berufsschnuppern in einer deutschen Buchhandlung oder Bibliothek zu absolvieren. Der Kontakt zum Stadtmuseum geht auf eine Initiative der Bonner Universität zurück, die Praktikumsplätze für französische Austauschstudenten gesucht hat.

Nun neigen sich die sechs Wochen dem Ende entgegen. Da stellt sich die Frage, wofür die Zeit, abgesehen von der Arbeit mit Stephen Cone Weeks, noch gereicht hat. "Gemeinsam mit der Museumspädagogin Anne Cogan-Krumnow habe ich das Suchspiel zum Tag des offenen Denkmals entwickelt - und im Anschluss ausgewertet." Auch konnte Gauchard in die verschiedenen Bereiche der Museumsarbeit hineinschnuppern, nahm am Archäologie-Workshop ebenso teil wie am Malkurs für Kinder, erlebte das Gitarrenkonzert von David Russell genauso wie den ins Rhein Sieg Forum verlegten Auftritt des Kabarett-Duos ONKeL fISCH. Und durfte dabei auch einen Blick hinter die Kulissen werfen. Eine Menge Erlebnisse für 30 Arbeitstage. "Doch ich hätte gerne noch ein eigenes Projekt umgesetzt …", sagt sie ein wenig melancholisch. "Dafür wäre ich gerne länger geblieben!"

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