Schulweg ohne Auto

Siegburg. Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. 2018 bis 2020 gaben sich die "Jahrhundertsommer" mit Dürre und hohen Temperaturen die Klinke in die Hand. Laut Medizin-Fachjournal "The Lancet" rangierte Deutschland 2018 mit 20.000 Hitzetoten hinter China und Indien auf Rang 3 einer weltweiten Statistik. Eine vorgestern veröffentlichte internationale Studie der World Weather Attribution sagt, die Flutkatastrophe Mitte Juli in der Eifel mit mindestens 220 Toten und enormen Verwüstungen sei "mit sehr großer Wahrscheinlichkeit" eine Folge des Klimawandels. Ähnliches war bereits im Anfang des Monats publizierten Bericht des Weltklimarats zu lesen. Unserer Generation stellt sich die Frage, in welcher Welt wir unsere Kinder und Enkel leben lassen möchten - und was jeder Einzelne dazu beitragen kann, dieses Ziel zu erreichen.

Etwa ein Fünftel der klimaschädlichen Kohlendioxid-Emissionen in Deutschland entstehen im Verkehr, ein Viertel davon innerorts. Wenn nur für jede dritte Kurzstrecke bis sechs Kilometer auf das Auto verzichtet würde, ließen sich etwa 7,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermeiden. Deshalb lautet unser Tipp der Woche: Verzichten Sie im Interesse Ihrer und anderer Kinder auf das Elterntaxi zur Schule oder in den Kindergarten. Nehmen Sie sich stattdessen die Zeit, die Pänz zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bringen. In Laufgemeinschaften können sich Väter und Mütter bei der Begleitung der Kleinen abwechseln. Sie sind damit übrigens nicht nur nachhaltig im Bezug aufs Klima: Ihre Kinder profitieren von Bewegung und frischer Luft; Ihr Nachwuchs lernt, sich - auch alleine - im Straßenverkehr zurecht zu finden; Studien belegen, dass Pänz, die zu Fuß zur Schule kommen, dem Unterricht konzentrierter folgen können. Nicht zuletzt tragen Sie zur Verkehrssicherheit auf dem Schulweg bei.