vom 10.08.2021

Luftfilter für 280 Klassenzimmer?

Vor dem Start in das neue Schuljahr

Siegburg. In einer Woche enden die Sommerferien. Angesichts steigender Inzidenzzahlen stellen sich viele Eltern bereits jetzt die Frage, wie der Start ins neue Schuljahr ablaufen wird. "Besonders zum Thema Luftfilter erreichen uns zahlreiche Anfragen", berichtet Schuldezernent Andreas Mast. "Unter anderem haben wir einen Brief der Stadtelternschaft erhalten, in dem wir gebeten werden, alle 280 Klassenzimmer in unserer Trägerschaft mit entsprechenden Geräten auszustatten." Nach der Ankündigung der Bundesregierung, 200 Millionen Euro für die Anschaffung von mobilen Reinigern zur Verfügung zu stellen, sei der Eindruck entstanden, dass die Schulen dieses Geld nun nur noch abzurufen brauchen. "Dem ist nicht so", erläutert Bürgermeister Stefan Rosemann, der sich von Bund und Land mehr Klarheit in der Kommunikation wünscht.

Bereits zu Jahresbeginn wurden für vier Innenräume im Schulzentrum am Neuenhof Luftfilter aus Landesfördermitteln angeschafft. Der Grund: Die Räume können nicht ausreichend belüftet werden. Dieses Kriterium, das nach Informationen des Städte- und Gemeindebunds auch für die nun angekündigte Fördermaßnahme gelten soll, trifft auf keinen anderen Raum in den Grund- und weiterführenden Schulen zu. Somit müssten die Geräte aus städtischen Mitteln finanziert werden, rund eine Million Euro dafür bereitgestellt werden. "Die laufende Wartung ist in diesem Betrag noch nicht berücksichtigt", betont Mast, der, ebenso wie Rosemann, Verständnis für die Sorgen und Wünsche der Eltern hat. Doch: Ganz ohne "Nebenwirkungen" sind auch die mobilen Filter nicht. Das Laufgeräusch der Geräte wird, so die Erfahrung, von einigen Schülern und Lehrern als störend empfunden, ebenso die Zugluft. Gleichzeitig ist der Nutzen sehr gering: "Denn die Empfehlungen, unter anderem des Bundesumweltamts, sind eindeutig: Die Geräte sind nicht effektiver als das regelmäßige Lüften und das Tragen von Masken, zumal sie keinen Luftaustausch bewirken", erläutert Rosemann, der auch auf die Möglichkeit der Impfung von Schülern ab zwölf Jahren als effektivsten Schutz vor einer Corona-Infektion verweist.

Das Optimum seien, so Mast, zentrale Raumluft- oder in den Außenwänden fest installierte Einzelanlagen, die verbrauchte Raumluft durch frische Außenluft ersetzen. Bei der Sanierung des Schulzentrums am Neuenhof wird es eine Kombination aus beidem in den Klassenzimmern geben. Für alle anderen Schulen ist eine langfristige Planung erforderlich, um den unterschiedlichen baulichen Voraussetzungen Rechnung zu tragen.

Foto: Andreas Mast und Stefan Rosemann bei der gestrigen Pressekonferenz im Schulzentrum am Neuenhof.

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