NABU appelliert: Noch nicht aufräumen!
Der Garten als Winterwohnung für Insekten
Siegburg. Der Winter mit Eis und Schnee scheint hinter uns zu liegen. Doch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt: "Räumen Sie den Garten noch nicht fürs Frühjahr auf, sondern lassen Sie abgestorbene Pflanzenteile noch einige Wochen stehen!"
Warum? Auch wenn manche Insekten wie Tagpfauenauge und Kleiner Fuchs in Höhlen, Scheunen oder Kellern Schutz vor dem Frost suchen, dient der Garten vielen unscheinbaren Arten als Winterwohnung. Nur wenige Insekten, beispielsweise der Zitronenfalter (das Foto von Björn Langer zeigt zwei Exemplare im Sommer an einer Kratzdistelblüte), vertragen das völlige Einfrieren: Das körpereigene Frostschutzmittel Glycerin ermöglicht ihm das Überleben im Freien auch bei extremen Minusgraden. In Brombeerstängeln findet hingegen der Keulhornbienennachwuchs Unterschlupf, Mauerbienen bevorzugen die Stiele von Königskerzen. Aurorafalter und Weißlinge verbringen die kalte Jahreszeit im Puppenstadium versponnen oder angeheftet an toten Halmen. Die Raupe des Brombeerspinners überwintert geschützt unter Herbstlaub.
Kurz: Ein unaufgeräumter Garten am Ende des Winters ist ein aktiver Beitrag zum Artenschutz!