Im Fackelschein
Mit dem Nachtwächter durch Siegburg
Siegburg. "Hört Ihr Leut' und lasst euch sagen, uns’re Uhr hat Neun geschlagen!" Der Ruf des Nachtwächters ertönt über den Markt. Walter Siebold (rechts) und Theobald Schneider (links) von der Rheinland Eventagentur führen im Schein der Fackel durch Siegburg, halten Informationen zum Beruf des Nachtwächters, "anstrengend, gefährlich und schlecht bezahlt", sowie zur Geschichte Siegburgs parat. Sie erzählen unterhaltsam von mittelalterlichen Streitigkeiten und fehlender touristischer Weitsicht im Siegburg des 19. Jahrhunderts. Sie wissen, was Siegburg und Düsseldorf gemeinsam haben und weshalb Bonner Studenten vor 200 Jahren zum Biertrinken in eine der zahlreichen Brauereien zu Füßen des Michaelsbergs kamen. Sie jagen zu nächtlicher Stunde ihren Teilnehmern den einen oder anderen Schauer über den Rücken, wenn sie von einem unheimlichen Hund in den Gassen der Stadt, die "dunkel wie ein Bärenfott" war, oder sich aus dem Friedhofsboden emporreckenden Händen berichten. Und sie erklären, woher bekannte Sprichwörter wie das von der Torschlusspanik oder des Glückes Schmied kommen.
Siebold und Schneider führen bereits erfolgreiche Nachtwächterfackeltouren durch Köln und Bonn. Premiere feiert ihr fast zweieinhalbstündiger Rundgang durch Siegburg, bei dem sie auch zu einem "Siegburger" im Brauhaus einladen, am Freitag, 28. August, danach kann man ihnen an jedem zweiten und vierten Freitag im Monat "bei jedem Wetter" folgen. Treffpunkt ist jeweils um 21 Uhr am Denkmal am oberen Markt, Karten zum Preis von 15 Euro sind online erhältlich.
