Erfolgreiches Versehen
Rückblick auf ein "megagutes" Jahr
Siegburg. Schon wieder ist ein Jahr vorbei. Und zwar ein "megagutes". Zumindest für Leonie Noack, die im September 2019 mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr im Stadtmuseum begann. "Ich habe ganz viele tolle Leute kennengelernt - und ich hatte unglaublich viele Freiheiten", blickt sie begeistert zurück. Freiheiten, die sie kreativ genutzt hat. Ihr Hauptprojekt war der Aufbau des Stadtmuseum-Instagramkanals. "Der Gedanke, diesen demnächst abgeben zu müssen, ist komisch", gesteht die 18-Jährige. Sie kreierte zudem gemeinsam mit Hanna Klein-Heßling, einer studentischen Praktikantin, die Ausstellung "Aufbruch in die Moderne".
Es war auch ein wegbahnendes Jahr für Noack. Hatte sie bei FSJ-Antritt noch gehofft, das richtige Zweitfach für ihr Studium zu finden, Anglistik schien als erstes Fach gesetzt, wird sie sich nun in den kommenden Jahren der Germanistik und Kunstgeschichte widmen. "Die Wahl ist ganz klar von meiner Zeit hier im Museum geprägt!"
Es war aber vor allem ein außergewöhnliches Jahr. In Noacks Dienstzeit fällt der Lockdown ab Mitte März, geplante Tätigkeiten, unter anderem die Osterferienaktion, "das Highlight des Jahres", konnten nicht umgesetzt werden. Doch die unerwartete Situation setzte neue Kreativität frei. Sie brachte das Social-Media-Projekt "kinderkunstschule@home" auf den Weg. "Ich hatte richtiges Glück im Museum", erzählt die FSJlerin. "Manche, die ich bei den Seminaren kennengelernt habe, wurden einfach nach Hause geschickt, weil keine Aufgaben mehr da waren."
Seminare - ein gutes Stichwort. Zwei fanden wie geplant statt, das dritte, kurz nach dem Lockdown, "sehr improvisiert als Home-Workshop". Doch beim vierten schafften es die Leiter trotz der räumlichen Trennung, Noack saß lediglich mit zwei anderen FSJlerinnen aus der Region vor dem PC, "richtige Seminarstimmung" aufkommen zu lassen. "Und das Büro hat auch profitiert", erzählt sie lachend. "Wir haben an einem Abend gemeinsam, also verbunden über das Internet, Kekse gebacken. Bei mir waren es viel zu viele - die habe ich dann hierher gebracht."
Einen Wunsch hat Noack, wenn sie auf das Jahr zurückblickt: "Das FSJ sollte in den Schulen beworben werden. Ich habe das eigentlich nur aus Versehen gemacht ..."
