Zeitzeugen der Pandemie
"Corona-Bücher" litten mit den Kindern
Siegburg. "Auch ausgeliehenen Kinderbücher leiden unter der Corona-Pandemie", berichtet uns die Stadtbibliothek. "Sie sind Zeugen der Verzweiflung, der Nervosität, der Langeweile ... - und mussten oftmals viel ertragen."
Der häufigste Schaden sind eingerissene und abgeknibbelte Buchrückenbeschriftungen. Große Verletzungen gab es aber auch im Innenleben: Ein- und ausgerissene Seiten oder ganze losgelöste Blöcke sind keine Seltenheit. Einige Bücher weisen Pick- und Bisswunden von Haustieren auf. Manche Kinder und Eltern haben versucht, mit Tesafilm und anderen Wundheilmitteln erste Hilfe zu leisten. Mehreren Büchern wurde allerdings so viel Gewalt angetan, dass sie nicht überlebt haben.
"Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen", zeigt sich die Stadtbibliothek aufgrund der Umstände, unter denen die Bücher die Zeit bei den Kindern verbracht haben, in der Schadensregulierung kulant. "Sie haben geholfen, die notwendigen Hygienemaßnahmen und die damit verbundenen Einschränkungen zu überstehen." Viele der "Corona-Bücher" werden auf dem nächsten Flohmarkt des Freundeskreises wiederzufinden sein, eine kleine Auswahl geht in den Bestand des Stadtmuseums über.