vom 05.05.2020

Kein Kavaliersdelikt

Richtig parken schützt Radler und Fußgänger

Siegburg. Vergangene Woche berichteten wir über die neuen Verkehrsregeln. Darin der Hinweis: Parken auf Radwegen und -schutzstreifen wird deutlich teurer, kann sogar Punkte in Flensburg bringen.  Auch wenn, wie in den vermutlich meisten Fällen, keine böse Absicht, hinter dem falsch abgestellten Fahrzeug steckt. Ein Blick in den Bußgeldkatalog gibt genauere Infos.

Das Parken auf Geh- und Radwegen kostet nun mindestens 55 statt 20 Euro, das Halten auf Schutzstreifen ist nicht mehr zulässig und wird mit dem gleichen Betrag sanktioniert. Wenn andere Verkehrsteilnehmer behindert oder gefährdet werden oder das Fahrzeug länger als eine Stunde auf dem Geh-/Radweg parkt, kann die Strafe bis zu 100 Euro betragen. Auch ein Punkt in Flensburg ist dann möglich.

Was vielen Autofahrern als Schikane scheint, dient der Verkehrssicherheit - gerade für die schwächeren und schwächsten Teilnehmer: "Ziel der Maßnahmen ist die Wahrung einer effektiven Ahndung und Sanktionierung von Verkehrsverstößen und damit die Schaffung von mehr Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. Die Erhöhung der Geldbußen ist dabei erforderlich, um eine ausreichende generalpräventive Abschreckungswirkung sicher zu stellen", heißt es dazu auf der Homepage des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur.

Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg hat die Unfallzahlen 2018 mit einem Schwerpunkt auf dem ruhenden Verkehr ausgewertet. Demnach ereigneten sich 1.745 Unfälle mit Personen- oder schwerwiegenden Sachschäden im ruhenden Verkehr. Fachleute gehen davon aus, dass die Dunkelziffer etwa doppelt bis dreifach so hoch liegt - was bedeutet, dass alleine im Bundesland, in dem man alles kann außer Hochdeutsch, täglich zehn bis 15 Unfälle durch stehende Autos verursacht werden. Das Fazit im Südwesten der Republik: "Wenn Fahrzeuge falsch stehen, müssen andere Verkehrsteilnehmende auf die Straße ausweichen. Kinder, Senioren, Eltern mit Kinderwägen, Menschen mit Rollstühlen, aber auch Fußgänger jeden Alters geraten so häufig in Gefahr, weil ihnen nicht mehr genügend Platz auf dem Rad- oder Fußweg zur Verfügung steht. Und: Falsch geparkte Fahrzeuge nehmen schwächeren Verkehrsteilnehmenden oft die Sicht, und zwar genau dann, wenn ein freier Blick für die eigene Sicherheit unverzichtbar ist - beim Queren der Straße."

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