vom 12.05.2020

Hilfe für gefährdete Glücksboten

Mehl- und Rauchschwalben brauchen Unterstützung

Siegburg. Alle Vöglein sind schon da? Nein, nicht alle. Rauch- und Mehlschwalbe kehren erst jetzt aus ihren Winterquartieren im südlichen Afrika zurück. Doch leider finden sie nach der langen Reise immer seltener einen Wohnsitz für den Sommer auf der Nordhalbkugel.

Beide Arten bauen ihre Nester gerne in Wohngebieten der Menschen. Während die Rauchschwalbe ländliche Gegend mit Stallungen bevorzugt, sucht die Mehlschwalbe auch gerne in Städten nach geeigneten Plätzen für die Jungenaufzucht. Sie bauen ihre Lehmnester unter Dachvorsprüngen an der Fassade. Als treue Gäste suchen die sommerlichen Glücksboten in der Regel jedes Jahr die gleichen Nistplätze auf. Das Entfernen stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld geahndet wird. Hauseigentümer, die einen Abriss, eine Sanierung oder Renovierung planen, sollten sich deshalb mit der Unteren Naturschutzbehörde in Verbindung setzen, um die Maßnahmen artenschutzrechtlich durchzuführen.

Doch auch der Mangel an Insekten und die Trockenheit machen den rasanten Flugkünstlern zu schaffen. Für ihren Nestbau brauchen sie feuchte Lehmkuhlen oder Pfützen in Lehmböden. Aus diesen transportieren sie tausende Kügelchen feuchter Erde, um damit ihre Nester zu formen oder zu reparieren. Für die Aufzucht der Jungen benötigen Schwalben rund 250.000 Insekten.

Wer Schwalben helfen möchte, sollte also drei Dinge umsetzen: 1. Unterstützen Sie die Schwalben bei der Suche nach einer Unterkunft mit dem Anbringen von künstlichen Nestern (Foto: Wiebke Dallmeyer-Böhm). Darunter können Kotbrettchen befestigt werden, die eine Verunreinigung von Fassade und Terrasse verhindern. 2. Gestalten Sie Ihren Garten insektenfreundlich und verzichten Sie auf den Einsatz von Giften gegen die kleinen Krabbeltiere. 3. Schenken Sie den Sommergästen eine lehmige Pfütze zum Trinken und zur Beschaffung von Baumaterial.

Mit der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" macht der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, nicht nur auf die Glücksboten und deren Gefährdungen aufmerksam, sondern zeichnet auch Eigentümer aus, die sich für den Erhalt von Schwalbennestern und Hilfen für die wendigen Flieger einsetzen.

Mehlschwalbe an einem künstlichen Nest

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53721 Siegburg

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