vom 22.04.2020

Keine Reise - Geld zurück?

Verbraucherzentrale beantwortet Fragen um geplatzte Urlaubspläne

Siegburg. Weltweit grassiert die Corona-Pandemie, weitreichende Lockerungen der Sicherheitsmaßnahmen sind nicht absehbar, eine verpflichtende Gutscheinlösung für bereits gebuchte und nun abgesagte Reisen wird auf europäischer Ebene diskutiert. "Viele Verbraucher fragen uns, ob sie auf den Kosten für den ausgefallenen Urlaub sitzen bleiben oder vielleicht doch die abgeschlossene Reiserücktrittsversicherung greift", berichtet Martin Wieler, Leiter der Beratungsstelle Siegburg der Verbraucherzentrale NRW. "Außerdem stellen sie sich die Frage, ob bereits gezahlte Prämien für zusätzliche Reiseversicherungen wie Gepäck- oder Reisekrankenversicherung zurückverlangt werden können." Hier die Fakten.

Stornierung wegen Corona-Infektion: Bei einer Infektion mit dem Coronavirus vor Reiseantritt gilt dies zunächst einmal als unerwartet schwere Erkrankung und ist damit durch die Reiserücktrittsversicherung abgedeckt, es sei denn, Pandemie-Erkrankungen sind ausdrücklich in den vereinbarten Bedingungen ausgeschlossen. Hier hilft ein Blick in die Versicherungsunterlagen. Sofern man ohne nachgewiesene Corona-Infektion von einer Quarantänemaßnahme betroffen ist, egal, ob in Deutschland oder im Reisezielgebiet, greifen Reiserücktrittsversicherungen jedoch in der Regel nicht.

Stornierung wegen Reisewarnung: Aufgrund der weltweiten Corona-Reisewarnung des Auswärtigen Amtes können bis Anfang Mai bevorstehende Pauschalreisen ins Ausland kostenlos storniert werden. Zum Teil gilt dies auch für einzelne Leistungen im Rahmen von so genannten Individualreisen. Für die Fälle, die von der gesetzlichen Regelung der kostenlosen Stornierung auf der Grundlage offizieller Reisewarnungen nicht abgedeckt sind, greifen Reiserücktrittsversicherungen nicht. Sie helfen nur, wenn eine Reise wegen einer Erkrankung oder aufgrund anderer im Vertrag ausdrücklich genannter Fälle nicht angetreten werden kann.

Stornierung wegen finanzieller Engpässe: Wird die Reise aufgrund finanzieller Einbußen als Folge von Kurzarbeit oder bei Verlust des Arbeitsplatzes storniert, ist dies in manchen Reiseversicherungen mitversichert. Auch hier empfiehlt es sich, die Versicherungsbedingungen genau zu studieren.

Erstattung der Prämien von Reiseversicherungen: Finden Reisen aufgrund der Corona-Pandemie gar nicht erst statt, verlieren manche Reiseversicherungen ihre Grundvoraussetzung. Zuvor gezahlte Prämien können dann zurückgefordert werden. Dies betrifft beispielsweise die Reisekranken- oder -gepäckversicherung, sofern der Versicherungsschutz nur für die stornierte Reise gelten sollte. Gleiches gilt für Reiseabbruchversicherungen. Da der Schutz der Reiserücktrittsversicherung bereits ab Vertragsschluss greift, kommt hier möglicherweise eine anteilige Erstattung der Prämie in Frage. Verbraucher, die ihre Reise nicht antreten können, können sich an ihren Reiseversicherer wenden und eine Erstattung der gezahlten Prämien geltend machen.

Weitere Informationen und rechtliche Hilfestellungen zu diesen und anderen akuten Verbraucherfragen erhalten Sie derzeit telefonisch unter der Rufnummer +49 2241 1496801 oder per E-Mail an siegburg@verbraucherzentrale.nrw.

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