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Siegburg - Logo 1. April 2018  
 
Geschichte des Mannes, der das schönste Fenster der Stadt schuf

Bild aus Glas und Licht

Siegburg. Bewunderung zieht in diesen Ostertagen das Fenster in der evangelischen Auferstehungskirche auf sich. "Das Zentrum der Komposition, der auferstandene Christus, erscheint in der dritten Bahn von links und ist damit asymmetrisch nach vorne in Richtung des Altars verschoben. Von einem außerhalb des Bildes liegenden Punkt über seinem Kopf geht ein weit aufgefächertes Linienbündel aus, das bis in die unteren Bildecken ausgreift."

So schreibt Elisabeth Knauer in ihrem in den 85. Heimatblättern erschienenen Aufsatz mit dem Titel "Ein Bild aus Glas und Licht". Von diesem großen Schatz aus der Mitte der 1950er Jahre wissen viele Siegburger. Weniger bekannt ist der Mann, der ihn erschuf. Hans Adam, 1919 in Aachen geboren, 2007 in Bad Tölz gestorben, erhielt seine künstlerische Ausbildung im Dritten Reich, studierte u.a. an der Hermann-Göring-Meisterschule in Kronenburg in der Eifel.

Es entstand Kunst im Sinne der vorherrschenden Ideologie, etwa der "Treck der Wolhyniendeutschen" oder auch der Wandteppich "Afrika", der die imperialen Ansprüche des Hitlerstaats untermauerte.

Nach dem Kriege? Arbeitete er zunächst einmal weiter, wie er es gelernt hatte. Der Geschmack in bürgerlichen Kreisen, an die er verkaufte, änderte sich nicht von heute auf morgen. Oftmals reichte es, frühere Entwürfe ohne Nazi-Symbolik darzustellen. Knauer: "Wenn explizite Motive wie Hakenkreuze oder identifizierbare Personen fehlten, sieht man den Bildern ohne geschulten Blick ihre nationalsozialistische Bedeutung nicht sofort an."

1950er Jahre - Aufbaujahre. Adam sattelte um, gestaltete nun Kunst für den öffentlichen Raum. Er änderte auch den Stil in dekorativ-abstrakt, das war modern. Wir finden diese neue Sprache in einem Drahtrelief in den Bayer-Werken von 1956, auch in den Wappenscheiben für die Deutsche Landesrentenbank in Bonn von 1953.

In dieser Zeit arbeitete sich Adam in die sakrale Glasmalerei ein. 1954 schuf er die Fenster für die Bonner Friedenskirche in Kessenich, eine Art Vorstufe zum noch prächtigeren Werk in der Siegburger Auferstehungskirche (Foto) zwei Jahre später. Schlusswort der Expertin Knauer: "Ausgehend von seiner gestalterischen Begabung ist es ihm auf der Grundlage seiner soliden handwerklichen Ausbildung und einer großen Anpassungsfähigkeit gelungen, für die öffentlichen Aufträge flexibel auf jede stilistischen Neuerung positiv zu reagieren."

Die Heimatblätter sind für 12 Euro im Buchhandel erhältlich. Dort lesen Sie die Lebens- und Kunstgeschichte des Wandelbaren nach.

 
 
Superintendentin verbindet die Bibel mit Hawking

"Tröstliche Hoffnung der Christenheit"

Siegburg. Als der große Stephan Hawking starb, hieß es in einem Nachruf, dass er nicht an die Auferstehung glaubte, sondern dafür war, das Leben zu Lebzeiten auszukosten. "Für mich ist das gar kein Widerspruch", sagt Superintendentin Almut van Niekerk in ihrer Osterbotschaft. "Ich glaube an das Leben nach dem Tod und das ist für mich kein Vertrösten." Für die Superintendentin bedeutet das nicht, dass ihr das irdische Leben egal wäre und erst danach etwas Besseres käme. Sie möchte das Leben hier und dort nicht gegeneinander ausspielen. "Wer die Bibel liest, findet eine große Liebe zu den Menschen, zum Leben und dem Wunder der Schöpfung, die biblischen Texte sind kein Lobgesang auf das danach", so van Niekerk. Auch der Tod werde mit seinem Schrecken eindringlich beschrieben. Sogar Jesus verzweifelte auf dem Weg zum Kreuz daran, weil das Leben so unbeschreiblich lebenswert sei. "Aber wenn der Tod dann da ist, uns oder unseren Liebsten bevorsteht, dann ist es unsere große und tröstliche christliche Hoffnung, dass wir mit Jesus Christus auferstehen. Und bis dahin gilt es, dieses Leben hier auf Erden auszukosten und mit allen Widrigkeiten zu bestehen", betont die Superintendentin. In Letzterem (und nicht nur darin) fand sie Stephan Hawking unvergesslich beeindruckend.

 
 
Kampf um die Konnektivität: Mobilmachung in Kreis- und Aggerstadt

ICE hält ab heute in Troisdorf

Siegburg. Wer heute auch nur halbwegs modern und weltmännisch erscheinen möchte, nutzt wahlweise englische oder denglische Begriffe. "Konnektivität" ist so ein Zauberwort, in dem "to connect" drinsteckt, "verbinden".

Der Bahn liegt an einer noch besseren Anbindung des dicht besiedelten Rheintals samt des Flughafenumfelds Kön/Bonn an den nationalen und internationalen Fernverkehr. Ab heute halten ein Drittel der zwischen Frankfurt und Köln pendelnden ICE nicht nur in Siegburg/Bonn, sondern auch in Troisdorf. "Eine sechsmonatige Testphase", wie Bahnchef Lutz auf einer Pressekonferenz ankündigte. Lutz schwebt derzeit auf Wolke sieben über das Streckennetz zwischen Garmisch und Westerland. Die letzten Verspätungsflocken sind geschmolzen, feindlich gesinnte Orkantiefs nicht im Anmarsch und die boomende Trasse Berlin-München poliert das arg zerzauste Image auf. Hier hält die Bahn, so wird man nicht müde zu erwähnen, mit dem Flugzeug mit.

Troisdorf wird ICE-Halt, auf der Homepage unserer Nachbarn frohlockt man schon seit Monaten (Bild). Aber was hat dies mit Siegburg zu tun? In der Kreisstadt sorgt man sich, dass es sich die DB spätestens in der nächsten Krise, wenn entweder die Lokführer, die Klimaanlagen oder beide gemeinsam streiken, anders überlegen könnte und einen der Stopps streicht. Nicht vergessen: Vier Kilometer zwischen zwei ICE-Bahnhöfen, das gibt's kein zweites Mal in Deutschland. Guckt Siegburg/Bonn am Ende dem Expresszug traurig hinterher? Es ist zu vermuten, dass sich der ohnehin seit Jahrzehnten geführte Prestigekampf zwischen den Städten verschärft, ein konkurrierendes Werben um Bahnreisende einsetzt. Frei nach dem Motto: "Von Siegburg fährt sich's besser!" oder "Kein ICE im (Trois-)Dorf!".

 
 
Der SSV spielt am Ostermontag

Wieder viele Tore?

Siegburg. Weiter geht es in der Fußball-Mittelrheinliga schon am morgigen Ostermonntag, 2. April, 15.15 Uhr, im Walter-Mundorf Stadion. Die SSV04-Jungs von Trainer Kinan Moukhmalji bekommen es in der Partie mit der Spvg Wesseling-Urfeld zu tun, einem Abstiegskandidaten. Die besten Kreisstadt-Kicker freuen sich auf zahlreiche Zuschauer.

 
 
Ausschreibung für Kran der Feuerwehr

Frist läuft aus

Siegburg. Die Stadt Siegburg schreibt für die Feuerwehr aus: 1 Kranwagen, 70 Tonnen Traglast, Kranlänge 11 bis 50 Meter, maximale Hubhöhe 54 Meter, mindestens 400 PS. Ausstattung: Wasserwerfer und eine Vorrichtung zum Durchstechen von Hausdächern. Typ "Gottwald" oder etwas Vergleichbares. Maßstab 1:87. Die Anschaffung ist gedacht zur Einübung diverser Szenarien im Theorieraum auf der Feuerwache, einsatztaktisch ist sie alternativlos. "Angebote müssen spätestens bis zum 1. April 2018, 23.59 Uhr, vorliegen", so Mario Weiershausen, Leiter der städtischen Vergabestelle. Foto: Beispielhaft hier ein Kran der Feuerwehr Dortmund.

 
 

Heute in Siegburg

Foto: Wissenshaus Wanderfische

Ostersonntag, 1. April

10 bis 18 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46:
Ausstellung WestFarbe - Paint vs. Colour, Prozessualität und Erscheinung (bis 29. April)
Ausstellung "All(e)es Kunst: Stadt - eine Gesellschaft denkt nach" (bis 15. April)

11 bis 14 Uhr, Wissenshaus Wanderfische, Wahnbachtalstraße 13a: Besuchertag

Kirchliche Termine:
katholisch: Festmessen 8 Uhr Josefkirche Brückberg, jeweils um 9.30 Uhr Kirche St. Mariä Empfängnis, Servatiuskirche (Hochamt mit Chor), Elisabethkirche Deichhaus, 10 Uhr Josefskapelle Haus zur Mühlen, 11 Uhr Liebfrauenkirche Kaldauen und Annokirche Nordstadt (mit Chor), 12 Uhr Abteikirche, 17 Uhr Krankenhauskapelle und 18.30 Uhr Servatiuskirche.

evangelisch: 9.45 Uhr Abendmahl in der Auferstehungskirche, 10 Uhr Familiengottesdient mit Posaunenchor in der Friedenskirche Kaldauen.

 
 
Stadtnachrichten auf Facebook

Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Sonntag, 1. April, der 91. Tag in 2018, Ostersonntag

Der Tag heute:

Ostern ist das höchste und neben Pfingsten älteste Fest der Christenheit. Die Wurzeln liegen im jüdischen Passah/Pessach-Fest. Ostern leitet sich vom indogermanischen Wort für Morgenröte ab. Auf das Konzil von Nicäa geht der Zeitpunkt zurück: Ostern als Fest der Auferstehung des Herrn fällt auf den ersten Sonntag nach dem 1. Vollmond nach Frühlingsanfang - frühestens ist dies der 22. März, spätestens der 25. April. Die Osterzeit endet nach 50 Tagen mit dem Pfingstfest. Woher der Brauch mit den gefärbten Eiern, erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, kommt? Nach den einstmals ganz strengen Fastenvorschriften war der Verzehr von Eiern in der Karwoche untersagt. Die Hennen produzierten weiter, Lagerhaltung war die Folge und der Eierkonsum an Ostern hoch. Um die alten von den frischen zu unterscheiden, wurde gepinselt. Und geweiht, damit die Karwochen-Eier sich nicht nur äußerlich von gewöhnlichen unterschieden. Die Lichtfeier ist neben dem "Halleluja" (aus dem Hebräischen für "preisen", "ausrufen") wichtiger Teil der Osternacht. Die Tradition der Osterfeuer reicht bis in heidnische Zeiten zurück: Diese waren der Versuch, mit einem Frühlingsfeuer die Sonne magisch auf die Erde anzuziehen. Foto (Gerd Heiliger): Osterkerze in St. Servatius.

Im römischen Kalender war der April ("Aprilis") nach dem März, mit dem nach dem Winter das neue landwirtschaftliche Jahr begann, der zweite Monat. Die Herkunft des Namens ist spekulativ. Knospen des Frühlings könnten auf das lateinische "Aperire", also Öffnen, schließen lassen. Doch auch "apricus" ("sonnig") ist nicht auszuschließen. Die altdeutsche und auf Karl den Großen zurückgehende Bezeichnung lautet "Ostermond", überliefert sind auch "Grasmond" und "Launing".

"Il pesce d'aprile" heißt in Italien der in den April Geschickte, ein "Aprilfisch". Und die Briten nennen den heutigen Tag den "April Fool's Day". Warum wird man bei uns in den "April geschickt?" Der Deutungsversuche gibt es viele. Anfang des 17. Jahrhunderts taucht der Begriff in Bayern auf. Das Herumschicken Jesu "von Pontius zu Pilatus", das am 1. April stattgefunden haben soll, ist für die einen die Erklärung, das wechselhafte Wetter um diese Tage für andere der Hintergrund. Auch das römische Narrenfest Quirinalia kannte den Brauch des Aprilscherzes.

 

Sonnenuntergang: 20:02 Uhr
Sonnenaufgang morgen: 07:05 Uhr
Mondaufgang morgen: 22:19 Uhr
Monduntergang morgen: 08:21 Uhr

Heilige und Namenstage: Irene (junge Christin aus Thessaloniki/Saloniki; Kaiser Diokletian verfolgte Christen auch in Griechenland, bei Hausdurchsuchungen fanden die Häscher bei Irene und ihren beiden Schwestern Agape und Chionia christliche Schriften; Urteil: Tod auf dem Scheiterhaufen, vollstreckt am 1. April 304; über den Prozess sind abgeschriebene Protokollakten erhalten, die wenigen überlieferten zeitgenössischen Quellen bestätigen unglaubliche Grausamkeiten jener Zeit).

Geburtstag: Nikolai Gogol (1809-1852), russischer Schriftsteller ("Die toten Seelen"); Otto von Bismarck (1815-1898), Reichskanzler von 1871-1890; Edmund Rostand (1868-1918), französischer Dramatiker ("Cyrano de Bergerac"); Carl Sternheim (1878-1942), Autor ("Die Hose"); Otto Wilhelm (O.W.) Fischer (1915-2004), österreichischer Schauspieler ("Es muß nicht immer Kaviar sein"); Sergej Rachmaninow (1873-1943), russisch-amerikanischer Komponist und Dirigent; Edgar Wallace (1875-1932), englischer Krimiautor ("Der Hexer"); Melville Shavelson (1917-2007), amerikanischer Regisseur ("Hausboot"); Rolf Hochhuth (1931), Schriftsteller ("Der Stellvertreter"); Ali MacGraw (1939), amerikanische Schauspielerin ("Love Story"); Alan Blakely (1942-1996), englischer Gitarrist, Produzent und Sänger der Tremeloes ("Silence is Golden"); Ingrid Steeger (1947), Schauspielerin ("Klimbim"); Dieter Müller (1954), Fußballspieler, gewann mit dem 1. FC Köln 1977/78 das "Double", also Deutsche Meisterschaft und DFB-Pokal; der Mittelstürmer hatte als Torschützenkönig mit seinen Treffern maßgeblichen Anteil daran, dass Köln trotz eines ominösen 12:0-Erfolges von Borussia Mönchengladbach über Dortmund durch einen gleichzeitigen 5:0-Auswärtssieg in St. Pauli mit drei Treffern Vorsprung punktegleich Deutscher Meister wurde; gegen Werder Bremen erzielte er als einziger Bundesligaspieler sechs Treffer in einem Spiel, die öffentlich-rechtlichen Sportberichterstattungs-Schnarchnasen jener Tage hatten am Abend keine Kamera in Köln aufgebaut; für Furore sorgte Müller auch bei seinem Nationalmannschaftsdebut zur EM 1976: Im Halbfinale beim Stand von 1:2 gegen Jugoslawien in der 79. (!) Minute eingewechselt, erzielte er drei Treffer zum 4:2-Sieg. Im Finale gegen die Tschechoslowakei unterlag Deutschland, weil der Münchener Uli Hoeneß nach Verlängerung den entscheidenden Elfmeter in den Abendhimmel sandte; vor drei Jahren überstand Müller einen schweren Herzinfarkt, nach dem er zweitweise im Koma lag; Stefanie Tücking (1962), TV- und Radiomoderatorin.

Todestag: 1976: Max Ernst , der Maler und Grafiker (Dada und Surrealismus) stirbt einen Tag vor dem 85. Geburtstag in Paris; 1984: Marvin Gaye , der amerikanische Sänger ("I Heard It Through the Grapevine" wird in Los Angeles bei einem Streit vom eigenen Vater erschossen; 1991: Karsten Detlev Rohwedder , der Treuhand-Präsident und Chef-Sanierer der abgewrackten DDR-Wirtschaft wird 58-jährig in seiner Villa in Düsseldorf von RAF-Terroristen erschossen; kurz zuvor waren Berichte über die langjährige Zusammenarbeit zwischen den Killern der RAF und der Stasi in Ostdeutschland veröffentlicht worden; in der ehemaligen DDR galt Sanierer Rohwedder als Symbol des Untergangs der - tatsächlich von den SED-Bonzen und ihrem Sozialismus in den Abgrund geführten - Volkswirtschaft; 1991: Richard Thorpe , der Regisseur ("Tarzans Rache", "Ivanhoe-der schwarze Ritter") stirbt 95-jährig in Palm Springs; 2005: Harald Juhnke , der Schauspieler und Entertainer stirbt 84-jährig in Berlin; 2010: John Forsythe, der amerikanische Schauspieler ("Immer Ärger mit Harry", "Topas", "Denver Clan") stirbt 92-jährig in Santa Ynez/Kalifornien.

 

Historisches Kalenderblatt:

Vor 85 Jahren - 1. April 1933
Zum "Judenboykott" rufen die Nazis auf und postieren ihre hohlen Schergen vor Geschäften, Warenhäusern, Praxen und Banken, deren Inhaber und Betreiber jüdischen Glaubens sind. Keiner darf überrascht sein, die "Verdrängung deutscher Juden aus dem Wirtschaftsleben" ist schon seit 13 Jahren einer von 25 Punkten im braunen Programm der NSDAP. Mehr zum Tag unten im Lokalen Kalenderblatt. Foto: "Judenboykott", hier vor einem Laden in Berlin. Und die Medienmeute hechelt gleich Volkes Stimme nach.

Vor 55 Jahren - 1. April 1963
Das Zweite Deutsche Fernsehen geht auf Sendung. Erster TV-Beitrag: Die "Berlin Show".

Vor 20 Jahren - 1. April 1998
In Madrid fällt ein Tor um und es dauert 70 Minuten, bis im Bernabeu-Stadion ein neues aufgestellt ist. Solange palavern Marcel Reif und Günther Jauch bis zum Anpfiff der Partie Real-BVB die Zeit tot. Reif kann man sogar zuhören, er kommentiert ja auch kein Spiel.

 
 

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 105 Jahren - April 1913
"Mild und frühlingsmäßig schön war der letzte Tag der Charwoche, der Abend brachte das erste Gewitter mit lebhaftem Blitzen und Donner, hier mit wenig Regen, auf der linken Rheinseite mehr. Rasch hat sich das junge Grün in der Natur entwickelt, die Blüten entfalten sich überall, manche Gärten prangen schon in reichem Schmuck der Bäume. Der Frühling ist gekommen, das Fest der Auferstehung des Herrn, Ostern, fand auch in der Natur seinen Wiederschein. Der Sonntag wurde von gutem Wetter begünstigt und rief Alt und Jung in das Freie, in den Wald. Montag hielt sich das Wetter bis gegen halb 6, wo ein dichter Regen die Spaziergänger unter das schützende Dach zwang. Der Regen hat Viele überrascht, und besonders den neuen Frühjahrskleidern und Hüten nicht gut getan." (Siegburger Kreisblatt)

Vor 95 Jahren - 1. April 1923
Kalendarisch passend berichtet das Siegburger Kreisblatt über eine Wolsdorfer Attraktion:
Nach jahrelangen Arbeiten ist nunmehr die Platzanlage des Turn- und Sportvereins Siegburg-Wolsdorf vollendet. Welch riesenhafte Arbeit nötig war, kann man erst erkennen, wenn man vor der Anlage steht. Hier ist ganze Arbeit geleistet worden. Die Lage ist bekannt. Hinter dem sogenannten Seidenberg in einer natürlichen Mulde liegt der Platz. Gewaltige Erdbewegungen waren nötig. Die Anlage besteht aus einem Fußballfeld 110 mal 75 m, einer 400 m langen Laufbahn mit überhöhten Kurven, einem Schwimmbassin 80mal 30 und einem 22 mal 33 m Turnplatz. Schon diese praktische Anordnung, die jeder Übungsart genügend Platz zur Betätigung bietet, zeugt von dem guten Geist, der bei der Herstellung dieser Anlage gewaltet hat. Das Schwimmbassin wird mit Siegwasser gespeist. Dazu war nötig, daß ein Kanal von der Sieg zum Platz gezogen wurde. Das aus dem Bassin ablaufende Wasser wird in einen Teich aufgefangen, der Gelegenheit zu den schönsten Ruderpartien bietet. Ostersonntag soll nun die offizielle Einweihung erfolgen. Der Verein hat es sich was kosten lassen und wartet mit einem glänzenden Programm auf. Vormittags um 8 Uhr beginnen bereits die leichtathletischen Wettkämpfe. Außer den Größen unserer Stadt sind noch die bekanntesten Athleten vertreten. Punkt 1 Uhr findet dann die feierliche Einweihung statt. Die Spitzen der Behörden werden ausnahmsweise erscheinen. Der MGV Germania wird in voller Stärke mit Gesang den feierlichen Akt verschönern. Sobald die Einweihung vorüber ist, setzen sofort die leichtathletischen Endkämpfe ein. Punkt 2 Uhr betreten die Städtemannschaften von Siegburg und Bonn den Fußballplatz. Das 6jährige Söhnchen des Wolsdorfer Vorsitzenden stößt zum erstenmale den Ball an. Bei günstiger Witterung werden auch die Schwimmer zum sportlichen Kampf antreten. Hier ist besonders das Wasserballspiel zwischen den Gästemannschaften Bonn und Troisdorf zu erwähnen. Sämtliche Kämpfe werden unter den Klängen der Apitius'schen Kapelle ausgetragen. Dem veranstaltenden Verein wird man am besten durch zahlreichen Besuch für dieses glänzende Fest danken können. Der Eintritt ist frei. Die Wolsdorfer Bürger und besonders die Bewohner der Seidenbergstraße werden gebeten, ihre Häuser zu schmücken.

Vor 95 Jahren - 1. April 1923
Kalendarisch passend berichtet das Siegburger Kreisblatt über einen großen anstehenden Wettkampf:
Am 1. Ostersonntag findet ein großes Wettangeln an der Sieg statt von der Buisdorfer Brücke bis zum Wehr. Einige hundert Angler wollen daran teilnehmen. Sogar der große nordische Dorschfänger Scott hat sein Erscheinen zugesagt. Bedingung ist, daß innerhalb einer Stunde mindestens 5 Fische von je ein Pfund Schwere gefangen werden. Beginn 4 Uhr. Punkt 5 ? Uhr ist Preisverteilung. Danach ist große Belustigung auf dem Sportplatz am Damm. Während des Angelns spielt die berühmte Kapelle der "Bremerstadtmusikanten".

 
 

Vor 85 Jahren - 1. April 1933
Ein erschreckendes und bis dahin nicht bekannte Fotodokument, das siegburgaktuell vor zehn Jahren veröffentlicht: "Gegen Warenhaus, Konsum, Konzerne, Trust" - was sich auf den ersten Blick wie Parolen aus der linkspopulistischen Ecke ausnimmt, war übelster brauner Hetzschlamm: Siegburg in seinen dunklen Stunden, vermutlich am 1. April 1933, an der Ecke Bahnhofstraße/Neue Poststraße. SA marschiert, hat Aufstellung bezogen vor dem Warenhaus eines jüdischen Mitbürgers und versucht, niederste Instinkte zu wecken. Boykott ist angesagt. Uniformen, entschlossene Grimassen, großformatige Schilder - kein Siegburger soll es mehr wagen, im "Rhela-Kaufhaus" Kunde zu sein. Der als "Rhela-Jude" angeprangerte Geschäftsmann, dessen breites Sortiment, auch Lebensmittel, sich zuvor am Markt bestens behauptet hatte, war einst angesehener Geschäftsmann in der Kreisstadt. Er heiß Kurt Fraustätter, am 15. März 1899 in Güstrow geboren. Als die Nazi-Kohorten vor seinem Laden aufmarschieren, ist er 34 Jahre alt. Brandsirenen kündigten seinerzeit mit einem fünfminütigen Signal die Aktion an: SA- oder SS-Leute fordern vor den jüdischen Geschäften mit umgehängten Schildern zum Boykott auf. Im März 1934 beschwert sich Fraustätter mutig beim damaligen Siegburger Bürgermeister Ley, einem Nazi der übelsten Sorte, dass am Gebäude der Kreissparkasse ein Transparent hänge mit der Aufschrift: "Wer beim Juden kauft, ist ein Verräter." Ein erschreckender Bericht im nationalsozialistischen Kampfblatt "Westdeutscher Beobachter" leitet am 13. Juli 1935 eine neue Kampagne ein. "Schach dem Rhelajuden!" lautet die fette Hauptzeile. Was folgt, ist eine letzte, eiskalte und unmissverständliche Warnung an alle Bürger, es nicht mehr zu wagen, den Laden zu betreten: "Wer fernerhin noch bei einem Juden kauft, wer überhaupt mit Juden Geschäfte macht, der stößt - das möge er sich merken - auf ein völliges Unverständnis bei seinen Volksgenossen. Er mag mit tausenderlei Entschuldigungen kommen, er mag sich drehen und wenden wie er will, er hat sich selbst das Urteil gesprochen. Wie man sein verräterisches Treiben brandmarken wird, das mag er anderen Stellen überlassen." Die Entwicklungen überschlagen sich nunmehr. Fraustätter, der immer wieder gegen Boykott und Propaganda angekämpft und betont hatte, dass er auch als junger Frontkämpfer des 1. Weltkriegs diese Geschäftsschädigung für unanständig halte, wird am 26. August unter dem Verdacht der "Rasseschändung" verhaftet. Linn: "Schon bald stellt sich heraus, dass diese Anschuldigungen aus der Luft gegriffen waren, der Geschäftsführer musste wieder auf freien Fuß gesetzt werden." Alte meldepolizeiliche Unterlagen im Rathaus dokumentieren, dass Fraustätter zehn Tage vor dem Zeitungsartikel seine Wohnung aus dem Warenhaus nach Bonn verlegt hatte. Drei Wochen nach seiner zwischenzeitlichen Verhaftung zieht er nach Berlin. Seine Spur verläuft sich, er ist wohl ins Ausland geflohen. "Sobald der Aufenthalt des Fraustätter bekannt wird, ist Herr S., Polizeiabteilung, sofort zu benachrichtigen", lautet eine Verfügung in den städtischen Meldeakten. Die Nazis inszenierten einen Verdacht der Veruntreuung von Geldern gegen Fraustätter. Der Grohag-Konzern, eine Leipziger Wareneinkaufsgesellschaft, zu der die Rhela gehörte, habe schließlich, so Linn, vor den unsauberen Methoden kapituliert und sei in Verkaufsverhandlungen eingetreten: Diese endeten im November 1935 mit der "Arisierung" des Geschäfts. Foto: "Warst Du auch bei einem deutschen Kaufmann? So ist's recht. Geh nicht ins Warenhaus. Merk dir das in Zukunft", so die perfiden Parolen der Nazi-Schergen auf dem Transparent in der linken Bildhälfte. Rechts neben der Eingangstür hält ein weiterer Partei-Kumpan ein Plakat hoch, auf dem angekündigt wird, dass "heute Abend Versammlung der Mittelständler im Hotel", vermutlich damals "Zum Stern", sei mit dem zentralen Thema "Der Rhela-Jude".

 
 
Vor 55 Jahren - April 1963

Der Boden ist noch winterhart, doch Rammen treiben Stützpfeiler für das Fundament des neuen Mädchengymnasiums an der Alleestraße in den Boden. Das Areal diente zuvor zur Unterbringung des städtischen Bauhofs. Die Aula soll pünktlich zu den 900-Jahr-Feierlichkeiten 1964 fertig sein. Foto: Bauarbeiten am neuen Gymnasium, links verläuft die Wilhelmstraße, im Frühjahr 1964.

 
 

Öffnungszeiten:


Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale

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Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Polizei: 110
Rettungsdienst/Feuerwehr: 112
Krankentransport: 19-222
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116-117
Zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 0180/5986700
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst: Abrufbar über die Anrufbeantworter der Tierarztpraxen
Giftnotruf-Informationszentrale für Vergiftungsfälle Universitätsklinik Bonn: 0228/19240
Sorgentelefon für Kinder und Jugendliche: 0800/1110333
Zentraler Karten-Sperr-Notruf: 116-116 (In Deutschland gebührenfrei)

Apotheken-Notdienst:
Rathaus-Apotheke, Rathausallee 16, St. Augustin, Tel.: 02241/203940
Glocken-Apotheke, Hermann-Ehlers-Str. 61, Troisdorf (Friedrich-Wilhelm-H.),
Tel.: 02241/804689

 
 

Kinoprogramm Sonntag 1. April:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Die Biene Maja 2 - Die Honigspiele: 15:00 Uhr
Die kleine Hexe: 20:15 Uhr
Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
Peter Hase: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr
Tomb Raider: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Wunder: 20:15 Uhr

Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Black Panther: 14:45 Uhr, 23:00 Uhr
Die Sch'tis in Paris: 17:45 Uhr, 21:00 Uhr
Die Verlegerin: 20:15 Uhr
Fünf Freunde und das Tal der Dinosaurier: 17:30 Uhr
Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Maria Magdalena: 15:00 Uhr
Midnight Sun - Alles für dich: 19:00 Uhr
Pacific Rim: Uprising: 17:45 Uhr 3D, 20:30 Uhr 3D
Peter Hase: 15:00 Uhr, 17:00 Uhr
Red Sparrow: 20:00 Uhr
Tomb Raider: 17:30 Uhr 3D, 20:15 Uhr 3D
Unsere Erde 2: 14:45 Uhr, 19:00 Uhr
Verpiss dich, Schneewittchen: 15:00 Uhr, 17:00 Uhr, 21:00 Uhr

 

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Redaktion
Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Jan Gerull (Pressesprecher)