Mit dem Seil zu Tal

Siegburg. Begonnen haben die Fällarbeiten am Michaelsberghang oberhalb des Mühlentorplatzes. Die abgesägten Stämme werden mittels einer Seilkonstruktion zu Tal befördert. Das Unternehmen aus Göttingen entfernt 50 kleinere Bäume mit einem Stammumfang von 10 bis 25 Zentimetern und ein Dutzend abgestorbene Bäume mit einem Stammumfang von maximal einem halben Meter.
Die Fällung ermöglicht die Wiederherstellung der Sichtbeziehung zum Johannistürmchen, ist auch erforderlich zur Sanierung der darunterliegenden Mauern und zur Felssicherung. Nach dem Instandsetzen der Wege werden der obere Hangbereich künftig als Niederwald, der untere als Streuobstwiese angelegt. Morgen mehr. Foto: Heiliger

Von der Schiene in die Lüfte

Siegburg. Es sind fröhliche Tage im November 1952. Eine Blaskapelle spielt vor einem liebevoll geschmückten Haus in der Hohenzollernstraße. Fackelträger erleuchten die Szenerie. Der Bürgermeister spricht, ein Kinderchor singt. Der große Bahnhof für das Ehepaar Martha und Hermann Binte, das die Goldhochzeit begeht, dauert drei Tage!

Binte, der Name ist in den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts beinahe jedem Siegburger, vor allem jedem Zanger, ein Begriff. Hermann Binte, geboren 1875 in Wriezen an der Oder, dann als junger Mann ins Rheinland übergesiedelt, ist drei Jahrzehnte lang Bahnhofsvorsteher am Zanger Bahnhof der Bröltalbahn.

Im Siegburger Kalenderblatt unseres Newsletters las Joachim Binte, Jahrgang 1961, über die lang anhaltenden Feierlichkeiten neun Jahre vor seiner Geburt. Joachim ist der Urenkel von Hermann, er meldete sich per E-Mail in der siegburgaktuell-Redaktion. "Ich besitze selbst ein kleines Stück einer originalen Schiene der Bröltalbahn, welches ich natürlich in Ehren halte."

Von seinem Vater hörte Joachim Binte viele Anekdoten über den "Bahnhofsbeherrscher", wie ihn die Zeitung 1952 nannte. Zwar verabschiedet sich der Herr der Züge 1932 in den Ruhestand, doch bleibt er dem Ort seines Schaltens und Waltens darüber hinaus eng verbunden. In den bitterarmen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg nennt er beispielsweise der Jugend die Ankunftszeiten der vom Rhein heranruckelnden Kohlezüge. Beim Umladen im Bahnhof fällt dann immer etwas für die Siegburger Haushalte ab...

Binte ist im entfernten Sinne seinem Urahn treu geblieben, er setzt das Erbe in der Transport- und Logistikbranche fort. Die Lufthansa in Köln ist sein Arbeitgeber.

Fotos: Links der Bahnhofsvorsteher Hermann Binte hoch zu Ross, aufgenommen nach dem Ersten Weltkrieg. Rechts sein Urenkel Joachim Binte mit Bröltalbahnschiene.

Närrisches Flaggschiff der Pauline

Siegburg. Sie wissen nicht, was "KiPaMa" ist? KiPaMa ist der Sammelbegriff für die Tanzgruppen aus dem Wolsdorfer Kinderheim Pauline von Mallinckrodt. In der Session stechen die "Pauline Funken" heraus, vor fünf Jahren gegründet von Sandy Schlumm.

Sie trainieren einmal die Woche, lernen dabei nicht nur tanzen, sondern auch den Umgang mit anderen in der Gruppe, die Teamfähigkeit. Eng damit verbunden ist die Bastelgruppe, in der närrische Utensilien entstehen. Die Pauline-Flagge für die Umzüge. Und was man sonst noch braucht im Brauchtum.

Dieses Jahr ist "Matrosen" das Kostümmotto, dazu tanzen die Pauline Funken auf Lieder wie den Soundtrack von Fluch der Karibik. Höhepunkt wird der Auftritt auf der Kindersitzung am 27. Januar im Neuenhof sein. Danach setzen sie im Wolsdorfer Zoch und in der großen Parade am Rosenmontag durch die Innenstadt bunte Ausrufezeichen. Und wenn kein Karneval ist? Dann studiert das Gesamtensemble "KiPaMa" Choreographien für Musicals oder auch den Siegburger Tanztag ein. Im Juni 2017 brachten die Kids, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 6 und 22 "Mamma Mia" auf die Bühne. "Jedes Training ist ein Geschenk!", sagt die 16-jährige Jaqueline Israel, die seit neun Jahren die Tanzschuhe schnürt.

Hinter den Kulissen der Schneekönigin

Siegburg. Was bekam Silke Börger, die für sich und ihren Mann André Eintrittskarten für die "Schneekönigin on Ice" in der Rhein-Sieg-Halle gewann, geboten (Foto)? Einen Blick hinter die Kulissen des ältesten Eiszirkus' der Welt. Dieser hält sich strikt an drei Regeln: 1. Alles muss auf Eis stattfinden. 2. Alles muss auf Kufen ausgeführt werden. 3. Alles muss in Manegen-Größe aufführbar sein, das unterscheidet den Eiszirkus von Shows wie "Holiday on Ice".

"Russian Circus on Ice" erzählt immer eine Geschichte in einer Mischung aus Eiskunstlauf und Artistik, derzeit laufen vier Produktion, neben der Schneekönigin auch "Alice im Winterland", "Ein Wintermärchen" und "Schneewittchen". Gelaufen wird nicht auf echtem, sondern auf Kunststoffeis. Dieses ist etwas weniger glatt, reicht aber für ein tolles Spektakel. Kein Artist ist auf ein Genre spezialisiert, die 25 Akteure sind Alleskönner.

Die Adventskalendergewinnspielsieger durften im Anschluss an die Hallen-Führung den Artisten beim Aufwärmen und Probieren zuschauen. Dann saßen sie und staunten. Über die zweistündige Turbulenz, die sich "Schneekönigin on Ice" nennt.

Wiederholungstäter im Schlaraffenland

Siegburg. Davon träumen ist erlaubt, die Traumverwirklichung nicht mit dem Gesetz vereinbar. Die Rede ist von einer Nacht allein im Supermarkt. Am Freitagabend, zwanzig vor elf, trauten die in einen Supermarkt an der Industriestraße gerufenen Polizisten ihren Augen nicht. An der Wursttheke trafen sie auf einen 30-jährigen Troisdorfer, in der Linken eine Salami, in der Rechten die Eierlikörflasche. Eigenwillige Kombination eines eigenwilligen Typen. Auch wenn er beteuerte, er sei "beim Abschließen vergessen worden", kannte die Staatsgewalt kein Pardon: "Gegen den Mann, der für die Polizei wegen ähnlich gelagerten Fällen kein Unbekannter ist, wurde eine Anzeige wegen Einbruch in einen Verbrauchermarkt geschrieben."

Senioren in Bunzlauer Heimatstube

Siegburg. Bunzlau, heute Boleslawiec, ist nicht nur Heimat des Barockdichters Martin Opitz und des Kabarettisten Dieter Hildebrandt, es hat ebenso wie Siegburg eine sehr lange Töpfertradition.

Keramik-Exponate von 1580 bis zur Gegenwart führte Peter Börner, der Vorsitzende der Bundesheimatgruppe Bunzlau, den Gästen im städtischen Seniorenprogramm vor. Die Bundesheimatgruppe im Haufeld 22 hatte außerdem eine Kaffeetafel vorbereitet, selbstverständlich mit schlesischem Mohn- und Streuselkuchen.

Morgen um 17.15 Uhr geht es im Treffpunkt, Griesgasse 2, weiter mit Seniorenaktivität. Gemeinsam mit Dr. Michael Laska wird ein prägnanter Kurztext der Weltliteratur gelesen, anschließend über den Inhalt diskutiert. Anmeldung unter Seniorenprogramm@siegburg.de oder Tel. 02241/102843.

Siegburger Aktive nominiert

Siegburg. Über die Sportlerehrung des Stadtsportbunds übermorgen im Stadtmuseum haben wir berichtet. Eine weitere Athleten-Krönung führt die Rhein-Sieg-Rundschau durch, die ihre Leser nach der besten Sportlerinnen, dem besten Sportler und der besten Mannschaften fragt. Folgende Siegburger haben es in die Nominierung geschafft: Sabine Füßer (Wildwasser-Kanu, Siegburger SV), Patrik Stöcker (Rudern, Siegburger RV) sowie erstmals Fabian Schiller (Motorsport, AMC Siegburg). Bei den Mannschaften bewerben sich der Braschosser TV (Faustball) und der Siegburger RV (Rudern) um die Stimmen der Leser. Abgestimmt werden kann mit den Coupons in der Zeitung und online. Es gibt Tablets zu gewinnen. Zur Abstimmung über den Link! Foto: Bald Sportler des Jahres? Rennfahrer Fabian Schiller vom AMC Siegburg.

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"Großer Stern, was nun?"

Siegburg. Der Schulchor der Asselbach-Schule in Spich ist zu Gast beim ökumenischen Kleinkindgottesdienst in der Erlöserkirche auf dem Brückberg. Thema am Donnerstag, 18. Januar, um 16.30 Uhr ist "Großer Stern, was nun?".

Neue Regeln im Zahlungsverkehr

Siegburg. Online günstig Flüge buchen oder preiswert Medikamente in der Internetapotheke ordern - und dann satte Aufschläge fürs Bezahlen mit Kreditkarte berappen. Damit ist ab sofort Schluss: "Für Kreditkartenzahlungen bei Buchungen sowie Einkäufen übers Internet dürfen Händler künftig keine gesonderten Gebühren mehr verlangen. Das gilt europaweit - und wird durch die neue EU-Zahlungsdienste-Richtlinie vorgegeben, die bis Mitte Januar in nationales Recht umgesetzt sein muss", erklärt die Verbraucherzentrale NRW.

Über den Link zu weiteren Rechten, die Sie als Verbraucher im Zahlungsverkehr besitzen.

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Literarischer Weinberg

Siegburg. Der Kunstverein im Pumpwerk, Bonner Straße 65, lädt ein: Am Freitag, 19. Januar, um 19 Uhr spricht Prof. Dr. Kurt Roessler über den "Literarischen Weinberg Rolandsborgen". Der Eintritt ist frei.

Hier der richtige Link

Siegburg. Link-Fehler gestern im Text über die Argumentationshilfen gegen rechte Parolen. Hier nun die Korrektur. Den rhetorischen Leitfaden der Diakonie bestellen Sie nach einem Klick auf "mehr".

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Videos und Infos

Siegburg. Videos, Bilder, Informationen, oftmals direkt vom Ort des Geschehens: Wer die städtische Facebookseite Siegburg.de liked, der ist quasi mittendrin. Dorthin über den Link.

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Heute und morgen in Siegburg:

Dienstag, 16. Januar

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Museumsschaufenster: Hungerwinter! Notkochbücher aus dem Ersten Weltkrieg (Ausstellung bis 28.1.18)

15 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Ausgetrickst - Nicht mit uns! Altentheater des Freien Werkstatt Theaters Köln (Foto), Eintritt frei


Mittwoch, 17. Januar

10 bis 17 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Museumsschaufenster: Hungerwinter! Notkochbücher aus dem Ersten Weltkrieg (Ausstellung bis 28.1.18)

12 Uhr, Stadtmuseum, Markt 46: Übergabe des Bundesverdienstkreuzes an Hermann Josef Hack

17.15 Uhr, Treffpunkt am Markt, Griesgasse 2: Literaturgespräch "Die Welt der Bücher", Veranstaltung des städt. Seniorenprogramms, Eintritt frei

19 Uhr, Gaststätte "Zum Turm", Zeithstr. 442: Informationsveranstaltung zum Dorfentwicklungskonzept Braschoß

Das Siegburg-Wetter:

Di. 16.01.		Mi. 17.01.		Do. 18.01.
7°C		5°C		7°C
5°C		2°C		2°C

Der Tag heute:

Dienstag, 16. Januar, der 16. Tag in 2018

Wetter: Starker Wind, Regen, Gewitter, morgen früh vielleicht auch nasser Schnee. Alles dabei!

Historisches Kalenderblatt:

Vor 80 Jahren - 16. Januar 1938
Benny Goodman (29) tritt mit Klarinette und Orchester in der New Yorker Carnegie Hall auf und ist damit der erste Jazzmusiker in den heiligen Hallen. Das Konzert hat riesigen Erfolg und bereitet dem Swing einen Siegeszug. Eine Neuauflage des legendären Musikereignisses gibt es 1978. Goodman stirbt 1986.

Vor 20 Jahren - 16. Januar 1988
"Großer Lauschangriff": Der Bundestag bastelt an Artikel 13 des Grundgesetzes, der mit der "Unverletzlichkeit der Wohnung" den Schutz der Privatsphäre vor staatlichen Eingriffen sichert. Angefügt werden vier Absätze, welche die "akustische Wohnraumüberwachung zu Zwecken der Strafverfolgung" ermöglichen. Das Bundesverfassungsgericht erklärt 2004 die Grundgesetzänderung für verfassungskonform, kassiert aber verfassungswidrige Ausführungsbestimmungen ein.

Siegburger Kalenderblatt:

Vor 140 Jahren - 16. Januar 1878
"Annonce in der "Siegburger Zeitung": Max Pütz, Siegburg, vor dem Holzthore, empfiehlt eine große Auswahl selbstgefertigter Mantelöfen von 9,50 - 80 Thlr., Kochöfen, Kochherde jeder Construction, Küchengeräte sowie sämmtliche Bauartikel zu sehr billigen jedoch festen Preisen. Für Spezerei-Händler empfehle Kaffeebrenner neuester Construction von 5 bis 50 Pfd. Zu brennen."

Vor 100 Jahren - 16. Januar 1918
Bekanntmachung: Es wird nochmals dringend empfohlen, mit den Kartoffelvorräten haushälterisch umzugehen, wer mehr als die ihm zustehende Menge von 7 Pfd. wöchentlich verbraucht, hat Nachlieferung nicht zu erwarten, sondern muß später an die Kriegsküche verwiesen werden. Siegburg, der Bürgermeister.

Vor 100 Jahren - Januar 1918
Die Post teilt mit: Infolge der Aufhebung der Straßenbeleuchtung in den späten Abendstunden werden in der Zeit von 9 Uhr abends bis 7 Uhr morgens nur solche Telegramme zugestellt, aus deren Inhalt zu erkennen ist, daß sie dringlicher Natur sind sowie Telegramme und Eilsendungen, bei denen durch den Vermerk "Nachts" zum Ausdruck gebracht ist, daß sie auch während der Nachtstunden zugestellt werden sollen.

Vor 95 Jahren - 16. Januar 1923
Protestkundgebungen im ganzen Land gegen die französische Besetzung des Ruhrgebiets. Der Aufruf am Tag zuvor in Siegburg:
"Protestkundgebung im ganzen besetzten Gebiet am Montag, den 15. Januar 1923, 11- 11.30 vormittags (deutsche Zeit) Alle Arbeit in den Betrieben und Werkstätten ruht. Alle Behörden, Büros, Banken, Geschäfte und Wirtschaften sind geschlossen, die Rollläden herunter. Alle elektrischen Bahnen und sonstigen Fahrzeuge stellen den Verkehr ein. Die Glocken läuten die Protestkundgebung ein und aus. Jeder, der sich um 11 Uhr auf der Straße befindet, steht 2 Minuten still, in Gedanken an Schmach und Gewalt. Wir erwarten, daß alle deutschen Männer und Frauen im besetzten Gebiet ausnahmslos unserer Aufforderung, die Arbeit eine viertel Stunde ruhen zu lassen, Folge leisten. Arbeitsgemeinschaft der vereinigten politischen Parteien."

Der Nachbericht am Tage danach:
"Anläßlich der von der Regierung angeordneten Trauerkundgebung wegen der Besetzung des Ruhrgebietes fanden die angekündigten Lustbarkeiten am gestrigen Sonntag nicht statt, die Theater usw. hatten geschlossen und in den Kirchen wurde der Landestrauer Ausdruck gegeben. Der Sonntag war recht wehmütig ruhig. Am heutigen Montag verlief die halbstündige Arbeitsruhe von 11 bis 11.30 Uhr recht feierlich, die Geschäfte hatten geschlossen, die Sirenen der Werke kündigten die feierliche halbe Stunde an und die Kirchenglocken läuteten; die Eisenbahn stand im ganzen Betriebe still." (Siegburger Kreisblatt)

Als "glückliche Lösung" bezeichnet Stadtdirektor Dr. Norbert Jakobs die Planungen zum Neubau eines Amtsgerichts in Siegburg. Neun Geschosse hoch soll es schräg gegenüber dem Bahnhof aufragen und den Mühlengraben überspannen. Nach zweitägigen Beratungen wird ein Preisgericht unter Leitung von Ministerialrat Friedrich Steinbiß vom Landesfinanzministerium den Entwurf des Architekten Friedrich Zacharias (St. Augustin) favorisieren. Letztentscheidung fällt aber in Düsseldorf. 21 Teilnehmer hatte der Wettbewerb, acht kamen in die engere Wahl. Juror Dieckmannn, Bonner Landgerichtspräsident: "Der Zacharias-Entwurf besticht durch die Einfachheit des Grundrisses, klaren übersichtlichen Raum und Transparenz." Das Gebäude soll vier- bis neungeschossig aufragen, aber keinen Keller haben. Das Umfeld des Amtsgerichts ist noch gekennzeichnet von der Verkehrsphilosophie breiter Trassen durch die City, etwa der Wilhelmstraße als Hauptverkehrsstraße, die statt eines späteren Europaplatzes den Bahnhof nicht in die Stadt integriert, sondern geradezu von ihr abriegelt.

Über eine "Rheinische Räuberpistole" berichtet siegburgaktuell:
1912 beherrschte eine Story die Gazetten, wie sie Kölscher kaum sein kann. Wichtige Rollen spielen der Kölner Männer-Gesang-Verein (KMGV), ein trinkfreudiger Dieb namens Hochgeschurz und schließlich die Siegburger Haftanstalt, damals auf dem Michaelsberg in der Abtei gelegen. Beginnen wir, wie es sich gehört, von vorn.

1899 und 1909 sind die Troubadoure des genannten Vereins mächtig stolz. Die Domstädter ersingen sich die Kaiserkette, ein von Wilhelm II. gestiftetes Geschmeide für den besten Männergesangverein zwischen Königsberg und Colmar. Nach dem zweiten Sieg wandert das Prunkstück ins Historische Museum in der Eigelstein-Torburg. Das eindrucksvolle Zeugnis rheinischer Tonbeherrschung soll von der Öffentlichkeit dauerhaft bewundert werden. Denkste! In der Nacht zum 20. Juni 1912 erklimmen Diebe mittels Strickleiter ein Fenster im zweiten Stock des Museums, brechen ein, nehmen die Kaiserkette an sich. Flüssig geht es weiter, in doppelter Hinsicht. Die Diebe, darunter ein gewisser Hochgeschurz, schmelzen die Beute ein und geben das Geld für Kölsch und Schabau aus. Kein Witz: Noch mehr Bier als sonst soll in diesem Sommer 1912 in den einschlägigen Lokalitäten gesprudelt sein. So fand Rita Wagner, wissenschaftliche Referentin am Kölnischen Stadtmuseum, heraus, die die Geschichte des KMGV nachzeichnete und dabei auf die gestohlene Kette natürlich nicht verzichtete. Die Täter gehen recht offensiv mit ihrem Coup um. Der gemeine Kölner ist für allzu große Verschwiegenheit ja ohnehin nicht bekannt. Schon bald wird Hochgeschurz - der einzige Strickleitereinbrecher, von dem wir namentlich wissen - festgesetzt. Die Strafe ist drakonisch. Sieben Jahre soll er im Knast auf dem Michaelsberg schmoren. Im Januar 1913 verfrachtet man ihn nach Siegburg, er ist einer der letzten Gefangenen vor der Rückkehr der Mönche. 1914 wird die Anstalt geschlossen, Hochgeschurz nach Rheinbach verlegt. Am 22. März 1914 berichtet die Siegburger Zeitung: "Bei dem ersten Transport der Zuchthäusler vom Michaelsberg, die heute nach Rheinbach gebracht wurden, waren die Sträflinge, etwa 90, zu zwei aneinander gefesselt. Sie wurden von dem Ausgange am Mühlengraben durch die Mühlenstraße zum Hauptbahnhof geführt und in zwei Wagen der 4. Klasse und einem Sträflingswagen untergebracht." Foto: Ab nach Rheinbach: Die Sträflinge verlassen den Berg, unter ihnen auch der Kaiserkettendieb Hochgeschurz.

8 bis 10 Zentimeter Schnee dürften es sein, die sich seit gestern morgen auf die Kreisstadt legten. Das Foto vom "verweißten" Michaelsberghang machte Klaus Ridder. Den typischen Winter für einen Tag gibt es diesmal nicht. Die nächsten Tage bleibt die Pracht erhalten und lädt bei zunehmenden Sonnenanteilen zu Spaziergang und Rodelpartie ein.

Öffnungszeiten:

Rathaus, Bürgerservice, Amt für Jugend, Schule und Sport, Stadtmuseum, Tourist-Information, Musikschule, Stadtbibliothek, Volkshochschule Rhein-Sieg, Verbraucherzentrale

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Notdienste/Wichtige Rufnummern:

Kinoprogramm Dienstag 16. Januar:

Capitol, 53721 Siegburg, Augustastraße 20, Tel.: 02241/62288
Dieses bescheuerte Herz: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Jumanji: Willkommen im Dschungel: 17:15 Uhr, 20:15 Uhr
Star Wars: Die letzten Jedi: 17:00 Uhr, 20:00 Uhr


Cineplex, 53721 Siegburg, Europaplatz 1, Tel.: 02241/95808-0
Coco - Lebendiger als das Leben: 15:00 Uhr
Dieses bescheuerte Herz: 15:00 Uhr, 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Ferdinand - Geht stierisch ab!: 15:00 Uhr
Greatest Showman: 17:30 Uhr, 20:15 Uhr
Insidious 4 - The Last Key: 20:45 Uhr
Jumanji: Willkommen im Dschungel: 14:45 Uhr 3D, 17:30 Uhr 3D, 20:15 Uhr 3D
Pitch Perfect 3: 14:45 Uhr, 16:45 Uhr, 18:45 Uhr
Star Wars: Die letzten Jedi: 14:45 Uhr 3D, 17:00 Uhr 3D, 20:15 Uhr 3D, 20:30 Uhr, 23:00 Uhr 3D
Tad Stones und das Geheimnis von König Midas: 15:00 Uhr, 18:00 Uhr
The Commuter: 17:45 Uhr, 20:30 Uhr