Kreisstadt Siegburg
siegburgaktuell
vom 25.02.2008

Verabschiedung von Schwester Matthäa

"Die Liebe zählt nicht"


Huhn, Boddenberg und Schwester Matthäa
Siegburg. "Die Liebe zählt nicht. Nur die Liebe zählt." Eine Weisheit und Philosophie verberge sich hinter dem Satz, betonte Bürgermeister Franz Huhn bei der offiziellen Verabschiedung von Schwester Matthäa Held, seit über 35 Jahren Leiterin des Kinderheims Pauline von Mallinckrodt in Wolsdorf. "Ich kann mir niemanden vorstellen, der diesen Leitspruch glaubwürdiger auf den Lippen tragen dürfte als Sie", betonte Huhn: "Sie verkörpern die Liebe unter den Menschen. Ihre Arbeit, ja ihre Lebensleistung, sie ist nichts weniger als ein Zeichen Gottes für die Liebe unter den Menschen." So lebe wahre Liebe aus sich heraus, sei uneigennützig, verlange nichts, erwarte nichts. Huhn: "Sie will geben, nicht nehmen. Sie ist nicht berechnend. Nein: Die Liebe zählt nicht. Nur die Liebe zählt." Niemand könne das, was Schwester Matthäa in Jahrzehnten für das Haus, vor allem seine Menschen geleistet hat, wirklich in Worte fassen. Huhn: "Für Menschen geleistet haben, die oft so tief verletzt vom Leben waren. All die Kinder und Jugendlichen, die ohne Familien früher und ohne funktionierende Familien so oft heute, hier nicht Unterkunft, sondern ein Zuhause gefunden haben. Die vor allem eines brauchten, eines bedurften, was ihnen essentiell fehlte und vorenthalten wurde - die Liebe, die nicht zählt. Er könne sich vorstellen, dass ein Abschied auch Erleichterung bedeuten könne, von Pflichten und Verantwortungen, von Lasten, die sie klaglos geschultert habe. Aber wer Schwester Matthäa kenne, wisse: "Der Abschied wird ein Aufbruch sein. Ein Aufbruch zu neuen Zielen. Und die Liebe, die nicht zählt, die Liebe, die alles ist, sie wird ihn prägen. Dessen bin ich mir ganz sicher." Von 1953 bis 1956, nach dem Tod der Eltern, hatte Matthäa selbst als Kind im damaligen Waisenhaus gelebt, in das sie nach dem Eintritt in den Orden der Schwestern der Christlichen Liebe 1973 zurückkam und Führungsverantwortung übernahm. Ihre Nachfolgerin wird jetzt Sonja Boddenberg.
Foto: Huhn, Boddenberg und Schwester Matthäa

Barabara Teuber liest Dostojewski

Die "Sanfte" im Pumpwerk


Logo Fuchs am Sonntag
Siegburg. Ein Mann wird aus dem russischen Heer entlassen. Er hadert mit der menschlichen Gesellschaft, heiratet eine fast noch kindliche Frau und rächt sich an ihr für die ihm zugefügte Schmach. Dadurch treibt er sie in den Selbstmord. Die literarische Matinee am Sonntag, 2. März, 11 Uhr, im Siegburger Pumpwerk widmet sich dem großen russischen Meister psychologischer Darstellung von Schuld und Sühne, Fjodor Michailowitsch Dostojewski. "Die Sanfte" ist ein großangelegter Monolog, der die zerstörende Wirkung gesellschaftlicher Demütigung und ihre Umkehrung in Rache zeigt. Opfer dieser Rache sind wiederum die Schwächeren - eine grausame Spirale. Die Erzählung ist eine Rückschau auf den Leidensweg der sanftmütigen, in ihrem Stolz verletzten Frau und lässt den Ehemann in einer Art Beichte seine Schuld und Reue bekennen. Eintritt: 5 Euro, für Mitglieder des Kunstvereins 4 Euro. Seit Mai 2003 organisiert der Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis e.V. jeweils am ersten Sonntag im Monat die nach ihrem Gründer "Fuchs am Sonntag" benannte literarische Matinee im Pumpwerk, Bonner Straße 65. Die Vorleserin Barbara Teuber streift dabei durch Weltliteratur, um Vertrautes wiederzufinden und Neues zu entdecken. Die Veranstaltungsreihe wird gefördert von der Kreissparkasse Köln und einer Privatspende.

Weitere Infos: Kunstverein für den Rhein-Sieg-Kreis e.V., Bonner Straße 65, Telefon 971420, pumpwerk-siegburg@web.de, www.kunstverein-rhein-sieg.de

Künstlergruppe im Atelier Jürgen Schmitz

Eiserner Steg


Eines der Werke der Künstlergruppe Eiserner Steg
Siegburg. "Eiserner Steg" nennt sich eine Gruppe von drei Künstlern aus dem Großraum Frankfurt. Im Milleniumsjahr zusammengeschlossen, ist ihr Name gleichermaßen topografischer Hinweis wie Hommage. Clemens Erlenbach, Jörg Koltermann und Andreas Wald stehen für eine bestimmte Richtung der Malerei, den Realismus. Eine Ausstellung in der Atelier-Galerie Jürgen Schmitz, Ringstraße 21, zeigt vom 8. bis 24. März einen Teil ihrer Werke. Vernissage ist am 8. März, zwischen 11 und 18 Uhr.
Große Maler wie Ernst Ludwig Kirchner oder Max Beckmann hielten die 1869 erbaute Eisenkonstruktion der Frankfurter Brücke über den Main in berühmten Bildern fest. Eine Verbindung zwischen zwei Flussufern, Weg, Architektur und Wahrzeichen. Dieses Symbol erschien der Künstlergruppe geeignet, um ihre geografische Zugehörigkeit zum Gebiet um Frankfurt am Main deutlich zu machen und gleichzeitig eine Brücke zu schlagen zu ihrem gemeinsamen Anliegen, dem Realismus. Doch was auf den ersten Blick wie Realismus aussieht, begünstigt durch illusionistische Perfektion und Detailtreue, ist bei genauerem Hinsehen nicht mehr so eindeutig als solcher auszumachen. Verwirrend die Proportionen, wo sich ein durch geometrische Einteilung ursprünglich geordnetes Pflaster unvermittelt in den sich öffnenden Erdboden ergießt. Der Betrachter wird unversehens hineingezogen in Ansichten und Einsichtet, auf die er zuvor nicht vorbereitet war. Andere Bilder bündeln den Blick mit vielfach sich brechenden Spiegelungen. Alle drei Mitglieder der Gruppe blicken auf eine "gestandene" Laufbahn als Künstler. Jeder für sich hatte bereits zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen. Die Präsentation in der Siegburger Atelier-Galerie ist die 22. gemeinsame Ausstellung der Gruppe seit ihrer Gründung.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 17 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag: 11 bis 19 Uhr sowie nach telefonischer Vereinbarung.

Psychologische Fachberatung

Diagnose Krebs


Logo der Frauenselbsthilfe nach Krebs LV NRW e.V.
Siegburg. Mit einem kostenfreien Beratungsangebot wendet sich die Siegburger Ortsgruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs an alle Betroffenen. Jeden Mittwoch, zwischen 16 und 18 Uhr, findet in den Räumen der onkologischen Praxisgemeinschaft Dr. Hasan, Dr. Heidgen und Dr. Fronhoffs, Humperdinckstraße 10-12, ein offener Gesprächskreis mit Diplom-Psychologin Kerstin Quiske statt. Derzeit leben in Deutschland rund fünf Millionen Patienten, die an Krebs erkrankt sind. 425 000 kommen jedes Jahr deutschlandweit neu hinzu. Im Rhein-Sieg-Kreis sind es jährlich ca. 2 500 Personen, die mit der Diagnose Krebs konfrontiert werden. Patienten, die eine bestmögliche Qualität der Versorgung benötigen. Der Verein Leben mit Krebs in Zusammenarbeit mit der Frauenselbsthilfgruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, Betroffenen zu helfen und zu informieren, unter anderem durch Einzel- oder Gruppengespräche im Rahmen der psychoonkologischen Beratung. Für viele krebskranke Menschen bedeutet die Krankheit einen Sturz aus dem bisherigen Leben in die Ungewissheit. Gefühle wie Angst, Hilflosigkeit und Verzweiflung, aber auch Zuversicht und Hoffnung wechseln einander ab. Ziel des professionellen Beratungsangebotes ist es, sie in dieser Situation nicht alleine zu lassen, sondern psychisch und mental so zu stärken, dass sie Perspektiven für einen positiveren Umgang mit der Erkrankung entwickeln, ihre medizinische Behandlung aktiv unterstützen und besser durchstehen, um anschließend wieder in ein aktives Leben zurückfinden zu können.

Weitere Informationen: Frauenselbsthilfe nach Krebs LV NRW e.V., Gruppe Siegburg/Sankt Augustin - Leben mit Krebs e.V., Tel. 02241/381020, www.lebenmitkrebs-rsk.de

Presse- und Informationsdienst der

Stadtverwaltung Siegburg
Nogenter Platz 10
53721 Siegburg
Telefon: 02241/102-301
Telefax: 02241/102-450
Email: presse@siegburg.de

Redaktion

Wolfgang Hohn, Ralf Reudenbach (Verantwortlich nach § 6 MDStV)
Claudia Schütz, Ursula Thiel